Sprungmarken
28.06.2023

Weststrecke: Brücken- und Bahnhofsbau angelaufen

Zeichnung eines Bahnsteigs mit überdachten Zugängen und einem Zugangspunkt zum Aufuzg
Moderne Architektur prägt in dieser Visualisierung den Bahnsteig der Station Hafenstraße, der auch per Aufzug erreichbar sein wird. Abbildung: DB

Sie ist das Schlüsselprojekt für die Verkehrswende in Trier: Die Reaktivierung der Eisenbahn-Weststrecke für den Personenverkehr biegt nach langer Vorbereitung langsam auf die Zielgerade ein. Aktuell wird am Standort des neuen Haltepunkts Ehrang-Hafenstraße intensiv gearbeitet. Ob der Dezember 2024 als anvisierter Starttermin für die Direktverbindung der westlichen Stadtteile mit Luxemburg und Wittlich eingehalten werden kann, hängt aber davon ab, ob die Ausschreibungen für die nächsten Bauprojekte zu einem guten Ergebnis führen.

Auf die beiden bisherigen Ausschreibungen für den Bau der Haltepunkte Pallien, Trier-West, Euren und Zewen in modernem Design hatten sich nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) keine Firmen gemeldet. In Erwartung eines besseren Ergebnisses hat die Bahn im Juni eine weitere Ausschreibungsrunde gestartet, diesmal aber für jeden Bahnhof einzeln. „Auch die Arbeiten für die Leit- und Sicherungstechnik und die Oberleitungen sind in einer neuen Runde ausgeschrieben. Damit sollen auch kleinere Unternehmen die Möglichkeit erhalten, sich am Bau des regionalen Zukunftsprojektes zu beteiligen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns. Läuft alles nach Plan, könnten die Bauarbeiten für die vier noch ausstehenden Haltepunkte im März 2024 beginnen.

Wie es laufen kann, zeigt sich aktuell auf der Baustelle für den neuen Bahnhof in Ehrang. „Die Station Hafenstraße, für die wir unter anderem Bahnsteige und Zugänge errichten, entsteht weitgehend noch in diesem Jahr. Allein für die Baugrube haben wir 15.000 Tonnen Erde ausgehoben. Außerdem haben wir bereits drei Viertel der erforderlichen Stützwände errichtet“, informierte Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB für Rheinland-Pfalz und das Saarland, am Dienstag bei einem Ortstermin. Die Station entsteht direkt an der Eisenbahnüberführung in der Hafenstraße, die deshalb seit mehreren Monaten gesperrt ist. Dabei werden auch zwei rund 100 Jahre alten Brückenbauwerke abgebrochen und erneuert. Der Schienenverkehr fließt in der Zwischenzeit über Hilfsbrücken.

Aufgabe der Stadt ist die Erschließung der neuen Bahnstationen mit barrierefreien Bushaltestellen, neuen Fuß- und Radwegen sowie überdachten Garagen und Servicestationen für Fahrräder. Nicht alle diese Projekte werden bis Ende 2024 abgeschlossen sein, zumal die von Bundesverkehrsminister Volker Wissing grundsätzlich zugesagte Förderung in Millionenhöhe noch nicht endgültig bewilligt ist.

Baudezernent Dr. Thilo Becker räumt dem Vorhaben jedenfalls hohe Priorität ein: „Die Weststrecke ist ein Vorzeigeprojekt für einen vernetzten, länderübergreifenden Schienenverkehr und insbesondere auch für die Stadt Trier ein echter Gewinn. Künftig sollen über die reaktivierte Strecke Nahverkehrszüge von Luxemburg über Trier-West nach Wittlich sowie von Saarburg über Trier-West zur Station Trier-Hafenstraße fahren. Damit bieten wir den Menschen hier vor Ort und weit darüber hinaus eine echte Alternative zum Auto.“ Auch für viele Leute, die in der Innenstadt wohnen oder arbeiten, sei der Weg zu den Haltepunkten an der Weststrecke kürzer als zum Hauptbahnhof, betonte Becker, der mit bis zu 2000 Fahrgästen täglich an den Stationen Hafenstraße und Pallien rechnet. Zielgruppe sind insbesondere Ein- und Auspendler nach Luxemburg sowie Schülerinnen und Schüler, die über die Station Hafenstraße das Schulzentrum am Mäusheckerweg erreichen.

 
Bildergalerie
  • Zeichnung eines Bahnsteigs mit überdachten Zugängen und einem Zugangspunkt zum Aufuzg
  • Diese Zeichnung zeigt den Blick von der Hafenstraße auf die erneuerte Eisenbahnüberführung mit Zugang zum Bahnsteig.
  • Ein Personenzug pasiert eine Baugrube mit Sützwand, auf der ein Bagger steht.