Jugend hat ihren Treff zurück

Bunter Trubel herrscht bei der Eröffnungsfeier in den frisch sanierten Räumen des Ehranger Jugendtreffs. Im Gruppenraum, auf dem Hof und im Garten tummeln sich Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Auch viele Eltern, Großeltern, Helferinnen und Helfer sind gekommen, um nach zwei kräftezehrenden Jahren nun gemeinsam den Neubeginn zu feiern. Auch Sozialdezernentin Elvira Garbes ist zu dem Fest gekommen.

Das Gebäude in der Merowingerstraße war 2021 gerade für 580.000 Euro neu gebaut und eingerichtet worden, als nur zwei Monate später die Flut kam, bei der das Wasser mannshoch in die Räume eindrang und den kompletten Innenausbau zerstörte. „Für die Kinder war das ein Schock", berichtet Einrichtungsleiterin Ruth Nohl: „Man hat gemerkt, wie traumatisiert sie waren. Einige hatten ja auch ihr gesamtes Zuhause verloren." Das bereits geplante Ferienprogramm wenige Wochen später konnte nur dank der vielen Hilfsangebote und Spenden stattfinden. Dabei halfen die Gespräche und die Ablenkung allen Betroffenen dabei, das Erlebte zu verarbeiten.

In den darauffolgenden zwei Jahren musste das Jugendtreff-Team improvisieren. Mit den kurzfristig vom Rotary- Club Trier gestifteten Containern als Ausgangspunkt erhielten die Verantwortlichen das Angebot für die Kinder und Jugendlichen so gut es ging aufrecht: „Wenn das Wetter gut war, haben wir das Außengelände drumherum genutzt und uns Tische, Stühle und Bänke rausgestellt", erzählt Nohl. Außerdem unternahmen die Erziehenden immer wieder Ausflüge mit den Kindern und Jugendlichen.

Bei einem Grafitti-Projekt konnten die Jugendlichen die Außenwände des Treffs frei nach ihrem Geschmack gestalten. Solche Aktionen würde sich Lena/Leo auch künftig als Freizeitangebot wünschen. Die 14-Jährige kennt den Jugendtreff noch in seiner alten Gestalt: „Jetzt ist das Gebäude viel schöner als früher, man kann auch viel mehr machen", erzählt sie: „Ich finde es super, dass hier heute so viel los ist. Wenn das immer so ist, komme ich bestimmt öfter vorbei."

Der neue Treff verfügt nun über einen großen Gruppenraum mit gemütlicher Couch, Kickertisch, Fernseher mit Konsole und Basteltischen. Wenn es hier zu turbulent wird, stehen nun auch kleinere Rückzugszimmer zur Verfügung. Der Wald hinter dem Haus ist ein wahrer Abenteuerspielplatz. Auch die geräumige Küche dient als Aufenthaltsraum. Zweimal die Woche wird hier gemeinsam gekocht. Einige Jugendliche kommen, wenn sie konkrete Hilfe, zum Beispiel bei der Praktikumssuche, oder grundlegend Orientierung brauchen. Andere kommen jeden Tag. Für sie ist der Jugendtreff ein zweites Zuhause.