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22.01.2024

Weststrecke: Vierfacher Baustart im März

Bauarbeiter mit orangefarbenen Warrnwesten arbeiten an einer eingerüsteten Brücke.
Überbau. Nach dem Einschub der 310 Tonnen schweren Eisenbahnbrücke über die Hafenstraße folgt die Feinjustierung an den Bolzen der Widerlager auf beiden Seiten.

Anfang März will die Deutsche Bahn mit dem Bau von vier neuen Bahnhöfen an der Trierer Weststrecke loslegen. Auf der bereits bestehenden Baustelle für den Haltepunkt Hafenstraße wurde jetzt ein wichtiger Meilenstein erreicht. 

Bei strengem Frost haben die Bauteams an der Hafenstraße eine neue Eisenbahnbrücke an ihren dauerhaften Platz eingeschoben. Um den Bahnverkehr während der Bauarbeiten möglichst wenig zu beeinflussen, wurde zunächst eine Hilfsbrücke errichtet, über die der Verkehr auf der  Moselstrecke in den vergangenen Monaten geführt wurde. Den Bau der Fundamente und Widerlager für das Brückenbauwerk konnte die DB dann bei laufendem Zugverkehr erledigen.

Die neue Brücke, ein 310 Tonnen schwerer Überbau aus Stahl und Beton, wurde neben der Strecke errichtet und am Samstag mit Hilfe einer Spezialtechnik an seinen Zielstandort transportiert. „Hier war viel Präzisionsarbeit gefragt“, erläuterte DB-Projektleiter Agit Camuka. „Nach dem Einschub muss der Überbau in jeden einzelnen Bolzen der Widerlager eingepasst werden. Damit das funktioniert, haben wir im Vorfeld sehr oft und sehr genau nachgemessen.“

Die Eisenbahnüberführung an der Hafenstraße ist ein wichtiges Element für die Reaktivierung der Weststrecke, auf der im Dezember wieder Personenzüge verkehren sollen. Die Bahnsteige des Haltepunkts werden durch Aufgänge und Aufzugsanlagen an der Brücke barrierefrei erreichbar. Auch die Bahnhöfe Pallien, Trier-West, Euren und Zewen sollen bis Ende des Jahres mit modernen Designs völlig neu entstehen. Die hierfür erforderlichen Ausschreibungen der Bauleistungen sind größtenteils abgeschlossen.

Als Termin für den Beginn der Bauarbeiten an allen vier Haltepunkten nannte Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB für Rheinland-Pfalz und das Saarland, den 4. März. Im Rahmen der Baustelleneinrichtung in Pallien ist jedoch bereits ab Februar mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Umweltministerin Katrin Eder informierte sich vor Ort über den Baufortschritt und betonte: „Die Reaktivierung der Weststrecke Trier mit Direktverbindungen nach Luxemburg, Saarburg und Wittlich erweitert das Angebot im Schienenpersonennahverkehr deutlich. Dabei stellen moderne Verkehrsstationen die Verknüpfung zum Busverkehr sowie zum Fuß- und Fahrradverkehr sicher. So schaffen wir für die Fahrgäste attraktive Verbindungen und gehen damit einen wichtigen Schritt für mehr Klimaschutz.“

Für Triers Baudezernent Dr. Thilo Becker ist klar: „Die Weststrecke ist ein ganz zentraler Baustein unseres Mobilitätskonzepts und ein unverzichtbarer Schritt zur Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Daher freue ich mich sehr über den Baufortschritt, der heute und in den kommenden Monaten sichtbar wird. Mit den Regionalbahnhaltepunkten Pallien und West verbessert sich für große Teile der Innenstadt die Erschließung durch den Schienenverkehr. Um die Zielvorgaben in den Bereichen Klimaschutz und Verkehr zu erreichen, bedarf es aber auch eines entsprechend attraktiven und dichten Fahrplanangebotes auf der West- und Oststrecke, welches langfristig sicherzustellen ist.“

Die Stadt Trier plant die attraktive Gestaltung des Umfelds der neuen Haltepunkte. „Für die Fahrgäste sollen barrierefreie Bushaltestellen, hochwertige Radabstellanlagen sowie Radservice-Punkte entstehen“, erläuterte Sandra Klein von der Stabsstelle Stadtumbau im Baudezernat. In Ehrang optimiert die Stadt die Fußwegverbindung zum Schulzentrum am Mäusheckerweg. Für diese Maßnahmen erhält die Stadt eine Förderung durch ein Programm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Die ursprünglich bis Ende Februar vorgesehenen Arbeiten für die Modernisierung der Bahnübergänge Euren und Zewen werden laut DB noch bis zum Frühsommer andauern. Grund für die Verzögerung sind im Bauprozess offengelegte, nicht bahneigene Leitungen und Kanäle im Untergrund, die eine Änderung der Planung und der Bauleistung für die Fundamente erforderlich machten. Derzeit finden in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Arbeiten zur Höhen- und Lageanpassung der Leitungen in Euren statt. In Zewen folgen diese ab März. Im Anschluss stehen bis voraussichtlich Mai abschließende Straßenarbeiten an. Bis dahin bleibt die Straße am Bahnübergang Euren gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. 

Ralph Kießling

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