Sprungmarken
10.10.2023

Solidarisch, mutig, unkonventionell - SkF erhält Oswald von Nell-Breuning-Preis

Gruppenbild, alle lächeln in die Kamera
Regina Bergmann und Annette Laux vom SkF Trier, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Dr. Ursula Pantenburg vom SkF Gesamtverein sowie Laudatorin Gundula Gause freuen sich über die Auszeichnung für den SkF.

Hilfe für kranke, schwache, sozial benachteiligte Frauen, Kinder und Familien – das leistet der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), in Trier und deutschlandweit. Für dieses Engagement verlieh die Stadt Trier dem SkF den Oswald von Nell-Breuning-Preis im Andenken an den aus Trier stammenden Sozialethiker.

„Endlich werden einmal Frauen ausgezeichnet“ – diesen Satz hörte man mehrfach bei der zehnten Verleihung des Oswald von Nell-Breuning-Preises. Zahlreiche Gäste wohnten der Feier im Rokoko-Saal des Kurfürstlichen Palais bei, darunter viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des SkF. Anwesend waren auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Ehmann Klaus Jensen, Mitglieder des Stadtvorstands und des Stadtrats, Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer, Weihbischof Franz-Josef Gebert und Angehörige der Familien von Nell und von Nell-Breuning. „Unglaubliches“ leiste der SkF in Trier im „Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit“, befand Oberbürgermeister Wolfram Leibe in seiner Ansprache. Der SkF betreibt unter anderem eine Einrichtung für wohnungslose und psychisch kranke Frauen. In seinem Mutter-Kind-Haus „Annastift“ kommen sozial benachteiligte Schwangere, Mütter und ihre Kinder unter. Der „Haltepunkt“ bietet Beratungen und eine Übernachtungsmöglichkeit. Selbst die Trierer Tafel und der Frauennotruf werden vom SkF organisiert. Alleine in Trier engagieren sich 190 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und etwa 300 Ehrenamtliche, die meisten davon Frauen.

„Die Frauen vom SkF helfen Frauen in Not mutig und unkonventionell, mit viel Herzblut und beeindruckendem Engagement,“ so fasste es in ihrer Laudatio die ZDF-Moderatorin Gundula Gause zusammen. Bereits 1899 wurde der SkF in Dortmund gegründet, damals noch als „Verein vom Guten Hirten“. Die Gründerin Agnes Neuhaus hatte mit eigenen Augen gesehen, in welch extreme Notsituationen Mädchen und Frauen geraten können und wollte konkret helfen.

Gundula Gause brachte die Verbindung von SkF und von Nell-Breuning dann auch gewitzt auf den Punkt: „Diese beiden, Agnes Neuhaus und Oswald von Nell-Breuning, stehen mit ihren Namen für die katholische Soziallehre, haben Grundsteine der katholischen Fürsorge, Wohlfahrt und Frauenarbeit gelegt, sind das A wie Agnes und das O wie Oswald, also das A & O gelebter, christlicher Nächstenliebe!“ Dass diese Arbeit immer wichtiger wird, zeigen die aktuellen Zahlen: 2015 besuchten noch 214 Frauen die Einrichtungen des SkF in Trier, in diesem Jahr werden es mehr als 850 sein. Als „Kitt für uns als Gesellschaft“ sowie als „wichtige Säule unserer Demokratie“ würdigte die Moderatorin daher auch die Arbeit des SkF.

Dr. Ursula Pantenburg vom SkF Gesamtverein in Dortmund nahm diesen Gedanken auf: „Wir wollen der Entsolidarisierung die Stirn bieten“, erklärte sie, in einer „gesellschaftlichen Stimmung, die von Ängsten geprägt“ sei. Sie kämpften „gegen Ungerechtigkeit, Gewalt gegen Frauen und Angriffe auf die Würde des Menschen“.

Die Geschäftsführerin des SkF Trier Regina Bergmann sah den Preis als „besondere Verpflichtung“. Alle Mitarbeiterinnen eine „die gemeinsame Idee und die Liebe zur Arbeit“. Die Vorsitzendes des SkF Trier Annette Laux äußerte zudem die Hoffnung, mit der Aufmerksamkeit für den Preis weitere Mitstreiterinnen zu finden.

Das Jazztrio „Rhythm-A-Nink“ begleitete die Veranstaltung mit mitreißenden Jazz-Arrangements von Werken von Lully, Bach und Mozart und erntete damit spontanen Applaus. Im Anschluss gab es im Foyer Gelegenheit für Gespräche bei einem Glas Wein der Weingüter von Nell und C. von Nell-Breuning. Dort war auch eine Fotoausstellung zum SkF zu sehen.

Von Britta Bauchhenß

 

 
Bildergalerie
  • Eine Frau sitzt am Tisch, über ein Buch gebeugt, hinter ist stehen im Halbkreis acht Personen
  • Der Eintrag lautet: 'Es gibt da unendlcih viel zu machen und zu helfen, wenn nur einer da ist, der es tu.' Agnes Neuhaus. Da sein - leben helfen.
  • Gruppenbild mit Blumensträußen für die Preisträgerinnen
  • Viele Personen in einem Raum, die in Gruppen miteinander sprechen
  • Drei Frauen stehen dicht beieinander und lachen in die Kamera
  • Eine Reihe großer Leinwände, auf der Schwarz-weiß-Portraits zu sehen sind

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis