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20.02.2024

2500 rote Hände gegen Einsatz von Kindersoldaten

Zwei Schülerinnen überreichen der Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer rote Handabdrücke als Zeichen des Protests gegen Kindersoldaten.
Zwei Schülerinnen überreichen der Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer rote Handabdrücke als Zeichen des Protests gegen Kindersoldaten.

Die blutig-rote Hand ist das einprägsame Symbol des Red Hand Days – einer weltweiten Kampagne, mit der sich jährlich hunderttausende Kinder und Jugendliche gegen den Einsatz von Kindersoldaten engagieren. Auch in Trier wurden vor dem Rathaus stapelweise rote Handabdrücke übergeben und die Flagge des Aktionstages gehisst. Hier wurde die Aktion dieses Jahr wieder von der Lokalen Agenda 21 organisiert. Für diese nahm Sabine Mock gemeinsam mit dem Beigeordneten Dr. Thilo Becker die Jugendlichen vor dem Rathaus in Empfang. 

Um das Schicksal der Kinder greifbarer zu machen, erzählte Mock die Geschichte der 12-jährigen Rosina aus der Zentralafrikanischen Republik: Rosinas Eltern wurden bei einem Überfall auf ihr Dorf getötet. In ihrer Not schloss sich die 12-Jährige einer gegnerischen Miliz an, deren Kämpfer versprachen, für sie zu sorgen. Was jedoch folgte, war ein Leben als Sklavin. Nach vier Monaten voller Gewalterfahrungen gelang ihr die Flucht und sie fand Zuflucht bei einer alleinerziehenden Mutter. Mit dem Ziel, dass künftig nicht noch mehr Kinder das traurige Schicksal Rosinas teilen müssen, ist die Kampagne flankiert von einer Reihe konkreter politischer Forderungen: So wird beispielsweise Schutz und Hilfe für geflohene Kindersoldaten gefordert, die Bestrafung der Verantwortlichen, die Minderjährige in kriegerischen Auseinandersetzungen einsetzen, ein Stopp von Waffenexporten sowie mehr Geld für Hilfsprogramme.

„Die Aktion macht auf eine der größten Menschenrechtsverletzungen aufmerksam, die es überhaupt gibt“, betonte Thilo Becker, ehe er gemeinsam mit den über 30 Kindern und Jugendlichen die „Red Hand Day“-Flagge hisste. Becker lobte das Engagement der Jugendlichen: „Das ist toll vorbereitet und sendet ein klares Zeichen an alle politischen Entscheidungsebenen, die sich für die Ziele dieser Aktion einsetzen können.“ Knapp 2500 rote Handabdrücke hatten Trierer Schülerinnen und Schüler gesammelt, um sie der Grünen-Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer zu überreichen, die versprach, das Anliegen in Berlin für sie zu vertreten.

Den angehenden Erzieherinnen und Erziehern der St.-Helena-Schule liegt das Thema der Aktion besonders am Herzen: „Wir fordern mehr Therapieplätze für traumatisierte geflüchtete Kinder und Jugendliche“, gibt Maximilian Trier der Abgeordneten Rüffer im Namen der Gruppe mit: „Den Einrichtungen fehlen dafür meist die Kapazitäten. Am Ende müssen pädagogische Fachkräfte wie wir das auffangen – aber dafür fehlt uns die Ausbildung.“ Eine Lösung könne darin bestehen, bessere Verbindungen zu Einrichtungen zu schaffen, die diese therapeutische Arbeit leisten können, so der 22-Jährige. 

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