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05.03.2024

Vorsichtiger Optimismus

Ein mehrstöckiges Bürogebäude mit Fensterreihen, Fassadenbegrünung und Logo der Sparkasse
Der aufwendige Umbau der Hauptstelle in der Theodor-Heuss-Allee soll im ersten Halbjahr 2025 beendet sein. Foto: Sparkasse

Die Sparkasse Trier erreichte 2023 einen Gewinn von 7,5 Millionen Euro, 2,5 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Bilanzsumme betrug 5,22 Milliarden Euro und lag zum vierten Mal in Folge über fünf Milliarden. Mit rund 25 Millionen Euro bleibt die Sparkasse eine wichtiger regionale Steuerzahlerin. Sie schüttete drei Millionen an ihre Träger, die Stadt Trier und den Kreis Trier-Saarburg, aus. Im Immobiliengeschäft setzte sich der Boom der letzten Jahre erwartungsgemäß nicht mehr fort. 

Im Wohnbau- Neugeschäft und bei Modernisierungsdarlehen betrug das Finanzierungsvolumen 299 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Nach Aussage von Vorstandschef Dr. Peter Späth hängt das vor allem mit den 2023 gestiegenen Zinsen zusammen. In diesem Geschäftsfeld ist man trotz der Verunsicherung durch die vielen Krisen vorsichtig optimistisch: „Seit dem vierten Quartal 2023 ist wieder ein Wachstum sichtbar. Wir gehen davon aus, dass sich die Nachfrage 2024 stabilisiert und sich der Wohnungsbau wieder erholt. Der Bedarf ist weiter gegeben. Gleichzeitig ist die energieeffiziente Modernisierung ein wichtiges Thema“, betonte Späth bei der Vorstellung der Bilanz. 

Er zog mit seinen Vorstandskollegen Martin Grünen und André Polrolniczak auch insgesamt ein positives Fazit: „Wir freuen uns über das starke Jahresergebnis, hinter dem eine Menge Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steckt.“

Die Sparkasse hat die Zahl der Privat- und Geschäftsgirokonten erneut erhöht, auf 128.250 beziehungsweise rund 13.600. Damit führt man die Hälfte aller Girokonten für Privatkunden und mehr als 50 Prozent aller Geschäftsgirokonten in der Region. 

Die Kundinnen und Kunden gaben der Sparkasse bei einer Umfrage erneut sehr gute Noten. So würden 96 Prozent deren Beratung weiterempfehlen. Bei den Anlagen stand für die Kundinnen und Kunden Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Grünen erläuterte: „97 Prozent können sich Anlagen in nachhaltigen Produkten vorstellen. Zwei von drei Wertpapieraufträgen werden in Anlagen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen investiert.“ 

Die Sparkasse setzt auch bei eigenen Investments auf Nachhaltigkeit und beteiligt sich an zwei großen Projekten mit erneuerbaren Energien: den Windpark Bescheid-Süd und den Solarpark in Biewer. Grünen: „Künftig wird voraussichtlich über 75 Prozent des gesamten Strombedarfs der Sparkasse aus dem Solarpark Biewer gedeckt. Unser Ziel, bis 2035 CO2-neutral zu werden, rückt in greifbare Nähe. Wir helfen nicht nur bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft, sondern gehen auch beim Thema Nachhaltigkeit voraus.“ Bei dem Wind- und dem Solarpark arbeitet man erneut mit den Stadtwerken zusammen, die Grünen als „langjährigen bewährten Partner“ bezeichnete. 

Die Sparkasse hat nach einigen Schließungen in der Vergangenheit mit insgesamt 35 Filialen, davon sechs Beratungscenter, immer noch das mit Abstand dichteste Netz in der Region Trier-Saarburg. Hinzu kommen über 80 Geldautomaten. Seit Herbst 2022 gab es dort mehrere Sprengungen. Das erforderte erhebliche Investitionen. Vorstandsmitglied Polrolniczak: „Für uns ist es keine Option, an der Sicherheit zu sparen. Insgesamt investieren wir rund drei Millionen Euro in den Schutz aller Standorte und damit die Sicherung der Bargeldversorgung.“ Mit der Umsetzung komme man gut voran. Angesichts der großen Zahl der SB- Standorte seien etwa 600 Einzelprojekte umzusetzen. 

2023 hat die Sparkasse Trier in drei Kategorien die Auszeichnung als „beste Bank“ bei einem Ranking der Tageszeitung „Die Welt“ erhalten, darunter bei der Beratung und im Online-Banking. Insgesamt setzte sich nach Angaben von Späth der Boom bei den digitalen Angeboten fort.

Ende 2023 hatte das regionale Kreditinstitut rund 700 Mitarbeitende, davon 57,1 Prozent Frauen. Rund 40 Prozent aller Beschäftigten sind in Teilzeit tätig. Ebenfalls rund 40 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten regelmäßig mobil. Dieses Modell wurde in der Corona-Zeit deutlich ausgebaut. Es sei nach den weiterhin durchweg positiven Erfahrungen mitlerweile nicht mehr wegzudenken: „Damit profilieren wir uns auch als attraktiver Arbeitgeber, was angesichts des Fachkräftemangels immer wichtiger wird“, so Späth. Zur Gewinnung von Nachwuchskräften will man 2024 insgesamt 25 Ausbildungsplätze besetzen. 

Für regionale Projekte im sozialen, kulturellen, sportlichen sowie umwelt- und bildungspolitischen Bereich stellte die Sparkasse 2023 rund 1,7 Millionen Euro zur Verfügung. Auf der Förderplattform www.gemeinsambewirken.de können gemeinnützige Organisationen und Verbände ihre Projekte einreichen.