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07.11.2023

Gegen leere Schaufenster

Blinde Fenster eines Ladengeschäfts.
Das große Gebäude am Viehmarkt, in dem zuletzt ein Schuhladen ansässig war, steht bereits seit einiger Zeit leer.

Die Ampelkoalition bestehend aus Grünen, SPD und FDP möchte den Leerständen in der Stadt mit einem Maßnahmenpaket begegnen, für das sich im Stadtrat trotz Gegenstimmen von CDU, AfD und des parteilosen Ratsmitglieds Dr. Ingrid Moritz eine Mehrheit fand. Der Antrag sieht drei Punkte vor:

  • Für die Innenstadt wird ein gewerbliches Leerstandsmonitoring eingeführt. Entsprechend wird einmal jährlich eine Inaugenscheinnahme der sichtbaren Leerstände gemacht und die Ergebnisse dem Dezernatsausschuss V vorgelegt.
  • Die Stadtverwaltung prüft, auf welchen Wegen ein aktiveres Ansiedlungsmanagement für Einzelhandel und innenstadtrelevantes Gewerbe aufgebaut werden kann und legt dem Dezernatsausschuss V im dritten Quartal 2024 entsprechende Handlungsoptionen vor.
  • Die Stadtverwaltung untersucht, ob ein leerstehendes Ladenlokal in der Innenstadt als Modellprojekt durch die Stadt angemietet und für zukunftsweisenden Einzelhandel und innenstadtrelevantes Gewerbe in Form eines Pop-up-Stores zur Verfügung gestellt werden kann. Das städtisch angemietete Ladenlokal könnte so interessierten Gründern als Inkubator für eine begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt werden, um neue Konzepte mit geringerem Risiko am Markt auf ihre Wettbewerbschancen hin auszuprobieren.

FDP-Fraktionsvorsitzender Tobias Schneider sagte in der Begründung des Antrags, es gehe darum, den Wandel der Innenstädte aktiv mitzugestalten. Zwar sei Trier noch immer eine attraktive Einkaufsstadt, man müsse sich aber damit beschäftigen, wie es weitergehen soll. Die CDU sieht hierin keine rein städtische, sondern eine Gesamtaufgabe, an der auch andere Akteure wie etwa IHK und City-Initiative beteiligt werden sollten. Auch müsse man über den Einzelhandel hinaus denken, merkte Jörg Reifenberg an. Seinen Vorschlag, den Antrag in den Ausschuss zu verweisen, lehnte der Rat jedoch ab. Bernd Schulz (AfD) und das parteilose Ratsmitglied Dr. Ingrid Moritz monierten, dass etwa der Wegfall von Parkplätzen Triers Innenstadt weniger attraktiv mache. Christian Schenk (UBT) stimmte den ersten beiden Punkten des Antrags zu, lediglich den dritten sah er kritisch. Dezernent Ralf Britten sagte nach der Diskussion, es gebe keinen Dissens in der Zielrichtung: „Wir alle wollen eine attraktive Innenstadt, die zeitgemäß ist." Er betrachte dieses Ziel als Gemeinschaftsaufgabe.