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16.09.2014

Gewählte Lobbyisten für den Stadtteil

Foto: Gruppenbild der ausgeschiedenen Ortsvorsteher
OB Klaus Jensen und Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani (hinten) dankten zunächst den ausgeschiedenen Ortsvorstehern Maria Marx, Werner Pfeiffer, Elisabeth Ruschel, Helmut Mertesdorf, Anne Weines, Dr. Maria Duran-Kremer und Günther Merzkirch (v. l.). Gerd Kirsch (Biewer) fehlte krankheitsbedingt.
„Sie waren sehr wertvolle Seismografen für die Situation vor Ort und von den Bürgern gewählte Lobbyisten für ihren Stadtteil.“ Mit diesen Worten dankte OB Klaus Jensen den acht nach der Kommunalwahl ausgeschiedenen Ortsvorstehern und begrüßte deren Nachfolger zusammen mit Beigeordneter Simone Kaes-Torchiani bei einem Empfang in der Viehmarkttherme.

Der OB stellte den Dank von Rat und Verwaltung für das vielfältige Engagement der Ortsvorsteher in den Mittelpunkt seiner Rede. „Sie haben sich über Jahre verdient gemacht um Ihren Stadtteil. Die Bürger vor Ort können das oft noch sehr viel besser bewerten und einschätzen als wir in der Verwaltung anhand der Aktenlage“, betonte er. Die Ortsvorsteher hätten eine sehr wichtige Funktion als Vertrauensleute für die Sorgen und Nöte der Bürger, als Bindeglied zur Verwaltung sowie als Mediator bei der Beilegung von Konflikten. „Durch eigene Erfahrungen weiß ich, dass gerade dieser Teil der Arbeit nicht immer ganz einfach ist“, betonte Jensen. Gleichzeitig drückte er sein Bedauern aus, dass ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik viel zu wenig gewürdigt werde, obwohl sonst das Gemeinwesen nicht funktionieren könne.

Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani, im Stadtvorstand für die Betreuung der Ortsvorsteher und Ortsbeiräte zuständig, bestätigte die Einschätzung von Jensen, dass die Amtsinhaber Multitalente sein müssten und eine wichtige Aufgabe bei der Zukunftsplanung der ganz unterschiedlichen Stadtteile hätten. Die Baudezernentin verschwieg nicht, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Konflikten gekommen sei. Man habe aber stets auf der Basis einer Orientierung am Gemeinwohl der Stadt gestritten und dabei einen konstruktiven Stil gepflegt. Den neu eingeführten Ortsvorstehern gab sie den Rat, sich an diesem Vorbild zu orientieren und wünschte ihnen ein „gutes Händchen“ für das Amt.

Rücktritt nach 20 Jahren

Unangefochtene Rekordhalterin unter den ausgeschiedenen Ortsvorstehern ist Maria Marx aus Mariahof, die das Amt rund 20 Jahre lang bekleidete und an rund 120 Beiratssitzungen teilnahm. Nur knapp dahinter steht Günther Merzkirch aus Ehrang-Quint (19 Jahre) gefolgt von Elisabeth Ruschel aus Heiligkreuz mit 15 Jahren und mehr als 80 Sitzungen. Werner Pfeiffer aus Pfalzel hatte das Amt ein Jahrzehnt inne. Nach jeweils fünf Jahren ausgeschieden sind Helmut Mertesdorf (Zewen), Dr. Maria Duran-Kremer (Trier-Nord), Anne Weines (Tarforst) und Gerd Kirsch (Biewer). Einige Ortsvorsteher ziehen sich komplett aus der Kommunalpolitik zurück, aber Ruschel, Weines, Duran-Kremer und Pfeiffer sind weiterhin in ihrem Ortsbeirat aktiv.

Der Wechsel der Ortsvorsteher hatte in den konstituierenden Sitzungen der Ortsbeiräte stattgefunden. Dort wurden die neuen oder bei der Kommunalwahl bestätigten Amtsinhaber von einem Mitglied des Stadtvorstands ernannt und der jeweilige Stellvertreter gewählt. Nachzügler in dem gesamten Procedere war Olewig. Dort konnte wegen eines Fehlers bei der Kandidatenaufstellung die Entscheidung nicht bei der Kommunalwahl fallen. Bei dem Nachholtermin am 24. August wurde Amtsinhaberin Petra Block von den Olewigern bestätigt.

An dem städtischen Empfang am Donnerstag nahmen auch zahlreiche der bei der Kommunalwahl im Amt bestätigten Ortsvorsteher teil. Sie nutzten die Gelegenheit, sich von alten Kollegen zu verabschieden und die neuen in einer ungezwungenen Atmosphäre kennenzulernen.