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16.10.2018

Behördendeutsch für alle verständlich gemacht

Deckblatt einer Broschüre über Hilfen für Kinder und Familien
Diese Broschüre des Jugendamts erschien in Leichter Sprache.

In einem Pilotprojekt setzt die Stadt seit Anfang des Jahres erste Maßnahmen einer barrierefreien Kommunikation um. Wie Bürgermeisterin Elvira Garbes auf eine Anfrage der SPD im Stadtrat mitteilte, versenden Sozial- und Jugendamt sowie das Trierer Jobcenter auf Nachfrage zehn verschiedene Begleitschreiben zu Bescheiden in Leichter Sprache. Nach der Auswertung des Pilotprojekts am Jahresende soll entschieden werden, ob und in welchen Bereichen es weitere Übersetzungen von Bescheiden geben wird.

Garbes machte deutlich, dass sich nicht alle hierfür eignen würden, da sie teilweise sehr individuell sind und eine Standardisierung nicht ohne weiteres möglich sei. Die Übersetzung benötige zusätzliche personelle und finanzielle Kapazitäten, da dies ein sehr aufwendiger Prozess sei, so die Bürgermeisterin. Neben den Bescheiden liegen im Sozial- und im Jugendamt auch verschiedene Broschüren in Leichter Sprache aus. Im Stadtmuseum werden unter anderem Führungen und verschiedene Publikationen – etwa das Kommunistische Manifest – in leichter Sprache angeboten.

Aktuell arbeitet das Amt für Schulen und Sport an einer Broschüre mit dem Titel „Inklusion an Trierer Schulen" in Leichter Sprache. Darüber hinaus wird geprüft, welche weiteren Bescheide in Leichte Sprache übersetzt werden können. Verwaltungsmitarbeiter werden für den Einsatz von Leichter Sprache weitergebildet. Angestrebt wird, komplexe Sachverhalte und Behördensprache verständlich wiederzugeben. Laut Dezernent Thomas Schmitt seien in seinem Dezernat alle Mitarbeiter bis Jahresende geschult.