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29.03.2022

Lebensrettender Unterricht

Intensivpfleger Raphael Paffendorf erläutert, worauf es bei einer Herzdruckmassage ankommt. Foto: Brüderkrankenhaus
Intensivpfleger Raphael Paffendorf erläutert, worauf es bei einer Herzdruckmassage ankommt. Foto: Brüderkrankenhaus
Im Rahmen der Kampagne „Hand aufs Herz – Trier rettet Leben" fand der erste Laien-Reanimationskurs für Lehrerinnen und Lehrer statt. Im Bildungsinstitut der Barmherzigen Brüder wurden zwölf Lehrende und drei Schulsanitäter von Expertinnen und Experten der Klinik sowie der Berufsfeuerwehr in Herzdruckmassage unterrichtet. Die Bedeutung dieses Thema zeigt schon eine Zahl.

Durchschnittlich sterben in Deutschland pro Jahr 70.000 Menschen an einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Schon nach fünf Minuten ohne Sauerstoffzufuhr erleidet das Gehirn irreparable Schäden. Rettungsdienste benötigen durchschnittlich sechs bis sieben Minuten, um vor Ort zu sein. Die Herzdruckmassage durch Laien macht also den Unterschied. Statistisch könnten jedes Jahr 10.000 Menschen gerettet werden, wenn mehr Passanten oder Angehörige sofort mit der Wiederbelebung beginnen würden. In Deutschland gibt es aber nur bei 40 Prozent aller Herz-Kreislauf-Stillstände eine solche schnelle Reanimation.

Daher wurden in Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum Konz, mit dem Humboldt- und dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium sowie mit den Berufsbildenden Schulen aus Trier Lehrerinnen und Lehrer in der Laien-Reanimation unterrichtet. Sie geben ihr neues Wissen dann an Schülerinnen und Schüler weiter. Ein übergreifendes System gibt es dafür nicht, da das Thema kein fester Bestandteil des Lehrplans ist. Lehrerin Johanna Schwall vom HGT: „Ein Konzept dafür wird ausgearbeitet."

Die Aktion „Hand aufs Herz – Trier rettet Leben" macht seit 2016 auf die Gefahr von Herz-Kreislauf-Stillständen und die Bedeutung grundlegender Wiederbelebungskenntnisse bei Laien aufmerksam. Im Vordergrund steht vor allem, bei Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für dieses Thema herzustellen. Die Kurse finden unter Aufsicht von medizinischem Personal des Brüderkrankenhauses statt. Auch die Berufsfeuerwehr unterstützt die Aktion, für die es nun auch einen Verein und somit ein Spendenkonto gibt. Die nächsten Reanimationskurse sind im April und September geplant.