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14.02.2017

Plätze, Schmuck und Marx

Schneiderin Lisa Scher bereitet die Shibori-Kollektionen für die Präsentation in der Ausstellung vor.
Schneiderin Lisa Scher bereitet die Shibori-Kollektionen für die Präsentation in der Ausstellung vor. Foto: Stadtmuseum Simeonstift
Dr. Elisabeth Dühr, Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift, stellte im Kulturausschuss ihren Rückblick auf das Museumsjahr 2016 und eine Vorschau auf kommende Projekte vor. Das Haus an der Porta Nigra punktete nicht nur mit der Nero-Ausstellung, sondern baute auch seine Netzwerke aus.

Das Jahr 2016 wird noch lange in der Trierer Museumslandschaft nachhallen: Mit der Großausstellung „Nero – Künstler, Kaiser und Tyrann“ lockten die drei Museen – das Rheinische Landesmuseum, das Dommuseum und das Stadtmuseum Simeonstift – über 270.000 Besucher nach Trier. Über Monate war die Stadt in den Schlagzeilen überregionaler und internationaler Zeitungen. Ein Ausstellungserfolg in jeder Hinsicht, jedoch kein Grund, die übrigen Tätigkeiten im Stadtmuseum zu übersehen, wie Museumsdirektorin Dühr in der Sitzung betonte.

Trierer Plätze im Mittelpunkt

Parallel zu den Vorbereitungen für die große Nero-Ausstellung realisierte das Museumsteam im letzten Jahr den internationalen Robert-Schuman- Kunstpreis. Frauen und ihre Rolle in der Bildenden Kunst standen im Fokus der Sonderausstellung „Die bessere Hälfte“, die von Februar bis April ein begeistertes Publikum fand. Aktuell sind im Museum die Schmuckgestalter aus Idar-Oberstein zu Gast: In Zusammenarbeit mit der dort angesiedelten Fachrichtung Edelstein und Schmuck der Hochschule Trier zeigen über 100 Arbeiten von Studierenden und Absolventen die Inspirationen und Ideen, die zeitgenössischen Schmuck-Trends zu Grunde liegen.

Während die Schmuck-Ausstellung noch bis 26. Februar zu sehen ist, gab Dühr bereits einen Ausblick auf die kommenden Ausstellungen: Am 2. April lädt das Museum zur Eröffnung der parallel laufenden Jahresausstellungen „Peter Krisam. Maler zwischen den Zeiten“ und „Shibori. Mode aus japanischen Stoffen“ (beide bis 22. Oktober, RaZ vom 24. Januar).

Ein echtes Trierer Thema wird im Simeonstift durch den nächsten Winter führen: Die Trierer Plätze mit ihrer Geschichte und ihren Geschichten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Trierer Plätze – Gestern. Heute. Morgen.“ Parallel zu diesen Ausstellungsvorbereitungen wird bereits mit Hochdruck an der großen Landesausstellung zu Karl Marx 2018 gearbeitet. Das Stadtmuseum wird in dem Schwerpunkt „Karl Marx. Stationen eines Lebens“ die persönliche Biografie von Marx und seiner Familie, die Etappen seines Exils und die Bedeutung seiner Netzwerke beleuchten. Mit den Vorbereitungen ist Dühr zufrieden: „Es läuft alles sehr gut an“, betonte sie.

Auch über Marx hinaus gibt es bereits konkrete Ausstellungsplanungen, zu denen momentan die Konzepte erarbeitet werden: Im Winter 2018/19 vergibt die Stadt Trier den Ramboux-Kunstpreis, im Frühjahr 2019 wird ausgewähltes rheinland-pfälzisches Design im Rahmen des Staatspreises präsentiert. Die große Jahresausstellung von Mai bis Oktober 2019 wird unter dem Titel „ModeLeben“ den Lauf eines Lebens mit historischer Anlassmode nachzeichnen. Zur närrischen Session 2019/20 wird die Ausstellung „Karneval in Trier“ die historische Entwicklung der Trierischen Fastnacht beleuchten.

Zu allen Sonderausstellungen, ebenso wie zur stadtgeschichtlichen Dauerausstellung, bietet das Museum ein umfangreiches und vielfältiges Begleitprogramm an, mit dem sich das Haus – auch bundesweit – am Puls der kulturellen Vermittlung befindet: Neben klassischen Formaten wie Führungen und Vorträgen gehören hierzu auch Angebote für spezielle Zielgruppen wie Familien, Migranten oder Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen, für die maßgeschneiderte Formate angeboten werden. Auch die immer wichtigeren Erlebnisprogramme wie „Yoga im Museum“ haben ihren festen Platz, ebenso die beliebten Kindergeburtstage für kleine Besucher.

Besondere Anerkennung über alle Fraktionen im Kulturausschuss hinweg fand die aktive Vernetzungspolitik des Stadtmuseums: Sowohl im Ausstellungs- als auch im Veranstaltungsbereich wurde ein großes Netzwerk mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen geknüpft: Durch gezielte Ansprache konnten Partner und Sponsoren gewonnen werden.