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22.11.2022

2,30 statt 2,20 Euro für ein Einzelticket

Detailaufnahme Fahrkartenerwerb im Bus
Wegen stark gestiegener Treibstoff- und Betriebskosten sieht sich der VRT gezwungen, die Preise zu erhöhen. Nun hofft der Verbund auf die Hilfe des Landes. Foto: VRT

Busfahren wird teurer: Wegen der enorm gestiegenen Treibstoff- und Betriebskosten erhöht der Verkehrsverbund Region Trier (VRT) die Preise zum 1. Februar 2023 um durchschnittlich fünf Prozent. Die RaZ erläutert die Hintergründe dieser Entscheidung.

Das Tarifsystem ist ab Februar so ausgestaltet, dass etwa ein Einzelticket in der Preisstufe 1 2,30 Euro statt wie bisher 2,20 Euro kostet. Ein Mobilticket Jahr (Jahresabo) kostet dann in Preisstufe 1 monatlich 62 statt wie bisher 59 Euro. Der VRT hat eine möglichst gleichmäßige Erhöhung über alle Preisstufen und Tickets angestrebt. Eine relevantere Abweichung von diesem Vorgehen ist die Rabattierung des Schülerfreizeittickets von 180 Euro im Jahr auf 120 Euro ab Februar. Es ist auch nach Einführung des Deutschlandtickets eine Option für junge Menschen bis 21, die in der Freizeit für zehn Euro im Monat ohne Auto mobil sein wollen. „Durch die enorm gestiegenen Betriebskosten – allen voran für Treibstoff, aber auch durch die gestiegenen Personalkosten – sind die Kosten im öffentlichen Personennahverkehr dieses Jahr allerdings so hoch, dass die Ticketpreise eigentlich um über zehn Prozent steigen müssten, um die Kostensteigerung voll aufzufangen", heißt es in einer VRT-Pressemitteilung.

Bei der nun beschlossenen Ticketpreisanpassung vergrößert sich das bisher schon bestehende Defizit um weitere 1,9 Millionen Euro jährlich, die die Mitglieder und Verkehrsunternehmen im VRT nach Ansicht des Verbunds dauerhaft nicht allein tragen können.

Die Verbandsversammlung hat die VRT-Geschäftsstelle daher beauftragt, eine dauerhafte hälftige Mitfinanzierung des Landes Rheinland-Pfalz zu den Mindererlösen auszuhandeln, die durch die auf zunächst fünf Prozent gedeckelte Tarifanpassung entstehen. „Wenn keine dauerhafte Mitfinanzierung durch das Land erfolgt, wird die Verbandsversammlung Anfang des Jahres 2023 nochmals über eine weitere Erhöhung der Ticketpreise auf dann insgesamt 10,4 Prozent beraten müssen, welche im Laufe des Jahres 2023 umgesetzt werden müsste", ist der VRT überzeugt.

VRT-Geschäftsführerin Barbara Schwarz hofft, dass es gelingt, mit dem Land eine dauerhafte Mitfinanzierung der Kostenübernahme auszuhandeln, sodass es bei der Tariferhöhung um fünf Prozent bleiben kann. Schwarz: „Insbesondere angesichts dessen, dass mit dem Deutschlandticket eine Art Preisobergrenze eingeführt wird, die den Handlungsspielraum merklich einschränkt, ist es für alle Akteure im VRT besonders mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende essentiell, eine Einigung mit dem Land zu erzielen. Denn nur so können wir ein attraktives Fahrtangebot und ein halbwegs stimmiges Preisgefüge über alle Preisstufen und Nutzungsarten gewährleisten."

Das Deutschlandticket für 49 Euro soll ab 1. Januar im gesamten öffentlichen Nahverkehr in Deutschland gelten. Noch ist aber offen, ob dieser Termin gehalten werden kann. Abo-Kunden des VRT werden ohne finanzielle Nachteile sofort zum Deutschlandticket wechseln können, sobald dieses verkauft wird. Alle Fragen dazu beantwortet der VRT auf seiner Internetseite www.vrt-trier.de.