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29.03.2022

Das Sicherheitsgefühl im Palastgarten stärken

Teilnahmekarte für das Beteiligungsverfahren im Palastgarten
In der Dämmerung wirkt das Wasserband mit dem Kurfürstlichen Palais im Hintergrund malerisch, doch in der Dunkelheit entstehen hier für viele Menschen Angsträume.
Im Palastgarten gibt es wenig registrierte Straftaten, laut Kriminalstatistik ist es dort sicher. Doch viele Bürgerinnen und Bürger haben subjektiv ein anderes Empfinden. Das hat der Kriminalpräventive Rat (KPR) der Stadt Trier gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Trier zum Anlass genommen, bei einer Ortsbegehung das Sicherheitsgefühl zu prüfen. Ein Punkt beeinträchtigte das Sicherheitsgefühl besonders.

Am vergangenen Donnerstagabend sind rund 50 interessierte Personen der Einladung des KPR gefolgt und haben an einer Ortsbegehung des Palastgartens in der Dunkelheit teilgenommen. „Gemeinsam mit Ihnen möchten wir etwas bewegen – dazu brauchen wir Ihre Meinung und Ihre Ideen", begrüßten Polizeipräsident Friedel Durben und Christine Schmitz, Geschäftsführerin des KPR und Jugendschutzbeauftragte der Stadt Trier. Im Fokus der Begehung standen zwar die Wahrnehmungen der Bürgerinnen und Bürger, doch um breite Erfahrungen zu bekommen, nahmen auch der Ortsvorsteher von Trier-Mitte/Gartenfeld, Michael Düro, sowie Vertreter von Universität, City-Initiative, Landesmuseum und Seniorenbeirat teil.

Für viele Triererinnen und Trierer ist der Palastgarten ein schöner Ort, aber abends meiden sie ihn, so die übereinstimmende Meinung der Teilnehmer. Um möglichst viele unterschiedliche Blickwinkel zu erhalten, wurden die Teilnehmenden in fünf Kleingruppen aufgeteilt. Mit Hilfe von ausgedruckten Übersichtskarten konnten die Gruppen Angsträume, gefährliche Stellen oder sonstige Anmerkungen direkt festhalten. Die Gruppen wurden von Mitarbeitenden der Polizei, der Bundespolizei oder des Kommunalen Vollzugsdienstes begleitet.

Nach einem 45-minütigen Rundgang mit intensiven Gespräche in den Gruppen ging es in den gemeinsamen Austausch. Schnell wurde deutlich, dass alle Gruppen fehlende Beleuchtung als Hauptursache für ein unwohles Gefühl ausmachten. Auf den Hauptwegen fehle es an Licht, so sei der Weg parallel zum Bolzplatz überhaupt nicht beleuchtet, kritisierten die Teilnehmer. Auch die Toilettensituation und die Sauberkeit im Park wurden angesprochen. Es wurden zahlreiche Ideen genannt, wie man die Aufenthaltsqualität im Palastgarten verbessern könnte.

Das Planungsteam bedankte sich bei allen Beteiligten. Es sei sehr bemerkenswert, dass sich so viele Menschen die Zeit genommen und ihre Erfahrungen geschildert hätten, denn davon lebe die Aktion. Christian Fuchs, Leiter des Trierer Ordnungsamts, ergänzte: „Den Palastgarten so bewusst im Dunkel unter diesen Gesichtspunkten zu sehen, hat bei mir ein neues Verständnis ausgelöst."

Wie geht es weiter?

Neben der Vor-Ort-Begehung gibt es auch eine Online-Bürgerumfrage. Dort sind auf einer 3D-Karte des Palastgartens unterschiedliche Markierungen eingezeichnet. Sie stehen für die jeweiligen Themen, die aufgegriffen werden. In der Umfrage kann man sich zu den Schwerpunkten „Subjektive Sicherheit", „Kriminalität", „Aufenthaltsqualität", „Sauberkeit" und „Subjektiv unerwünschtes Verhalten" äußern. Um an der Umfrage teilzunehmen, ist keine Anmeldung notwendig. Ihr Ziel ist es, mit Hilfe der Ergebnisse der Begehung eine Evaluation des Palastgartens zu erstellen, Einflussfaktoren festzustellen und gegebenenfalls in der Zukunft zu optimieren. Die Teilnahme an der Umfrage (QR-Code unten) ist noch bis 30. April möglich. Danach werden die Ergebnisse im KPR ausgewertet und, soweit möglich, in die Tat umgesetzt. Personen ohne Internetzugang können sich an Christine Schmitz wenden, Telefon: 0651/718-2584.

Johanna Pfaab