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01.11.2022

Auf neuer Trasse zum Bahnhof

Baldige Freigabe der Umweltspur Christophstraße

Die Markierung, Beschilderung und Freigabe der Umweltspur in der Christophstraße steht kurz bevor. Erstmals gibt es damit einen dauerhaft für Radfahrerinnen und Radfahrer reservierten Abschnitt auf dem Alleenring. Linienbusse können die Spur mitbenutzen. Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte und breiten politischen Rückhalt.

Bereits während der Woche der Europäischen Mobilität 2009 wurde die Umweltspur erstmals provisorisch eingerichtet und getestet. 2012 wurde sie als vordringliche Maßnahme in das breit diskutierte Mobilitätskonzept aufgenommen, ebenso 2015 in das Radverkehrskonzept. Ziel ist, die Attraktivität des Radverkehrs in Trier und damit dessen Anteil am Gesamtaufkommen zu steigern. Jonas Klöpfer, Verkehrsplaner im städtischen Baudezernat, erläutert: „Die neue Trasse schließt an die Cityradrouten Ost und West an und verbessert die oft bemängelte Anbindung der Innenstadt an den Hauptbahnhof.“

Von September bis November 2020 folgte eine weitere Probephase unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule und der Universität Trier. Klöpfer betont: „Zu dieser Zeit war der erste Corona-Lockdown bereits längere Zeit aufgehoben, es herrschte also ein weitgehend normales Verkehrsaufkommen.“ In den Spitzenstunden wurden damals bis zu 560 KfZ pro Stunde gezählt. Diese Anzahl konnte auf der verbliebenen Fahrspur ohne Staus und mit allenfalls geringen Beeinträchtigungen abgewickelt werden, zumal den Verkehrsteilnehmern in der Christophstraße nicht weniger Platz zur Verfügung steht als in den Zufahrtsstraßen. „In der Nordallee fließt der Verkehr seit jeher auf einer Spur in Richtung Hauptbahnhof. Erst ab dem Porta-Nigra-Platz weitet sich die Allee auf zwei Spuren auf. Eine davon wird nun als Umweltspur ausgewiesen. Es gibt insgesamt noch viel Puffer bei der Verkehrsmenge“, so Klöpfer.

Die Beobachtung des Verkehrs ergab allerdings auch, dass circa 15 Prozent der Autofahrer regelwidrig auf der Umweltspur fuhren. Eine Erklärung könnte sein, dass die Umweltspur damals nur provisorisch markiert und beschildert war. Dies wird jetzt deutlich anders sein: Zehn Fahrrad/Bus-Piktogramme verteilen sich auf die rund 400 Meter lange Trasse. An potenziellen Gefahrenstellen wird die Fahrbahn der Umweltspur zudem mit der Warnfarbe Rot eingefärbt.

Nach der Auswertung der Verkehrsbeobachtung und -zählung durch Studierende der Hochschule hatte sich Baudezernent Andreas Ludwig klar positioniert: „Das bestätigt unsere Annahme, dass eine Umweltspur an dieser Stelle sinnvoll ist, einen Mehrwert für den Fahrradverkehr schafft und mit entsprechend deutlicher Beschilderung und Markierung dauerhaft eingerichtet werden kann.“ In einer Ausschusssitzung des Dezernats IV im Oktober 2021 gab es Unterstützung von Sprechern der Grünen, CDU, SPD, Linken und FDP.

Von Ralph Kießling