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05.07.2022

Kulturelle Horizonte früh öffnen

Markus Nöhl, Manfred Langner, Carola Ehrt, Nina Dudek, Stephan Vanecek und Wouter Padberg präsentieren im Theatergarten das Werbebanner für die Kinder- und Jugendprojekte
Kulturdezernent Markus Nöhl (3. v. l.), Intendant Manfred Langner (2.v. r.) sowie Carola Ehrt (Konzertpädagogik), Nina Dudek (Theaterpädagogik/Bürgertheater), Stephan Vanecek (Bürgertheater) und Wouter Padberg (Kapellmeister, v. l. ) präsentieren im Theatergarten das Werbebanner für die Kinder- und Jugendprojekte mit einem Motiv der Erfolgsproduktion „Alice im Wunderland“.
Rund zwei Monate nach der Vorstellung des Spielplans 2022/23 lud das Theater zu einer weiteren Pressekonferenz ein, um die neuen Angebote für Kinder und Jugendliche sowie beim Bürgertheater zu präsentieren. Intendant Manfred Langner setzt so ein Signal, um die Bedeutung dieser Schwerpunkte hervorzuheben, die weiter ausgebaut werden. Bevor es um die Details ging, erläuterte Kulturdezernent Markus Nöhl, warum dieser Ansatz nicht nur für das Theater fundamentale Bedeutung hat.

„Der Zugang zu Kunst und Kultur ist ein Menschenrecht und in unseren Kulturleitlinien verankert. Daher sollte das jedem offenstehen, unabhängig von seinem sozialen und familiären Hintergrund. Je früher wir damit anfangen, desto einfacher wird es später, Horizonte für die Kultur zu öffnen." Der Anspruch auf möglichst breite Teilhabe beschränke sich nicht nur auf Kinder und Jugendliche, sondern müsse auch die ältere Generation oder Menschen mit Behinderung einschließen. Bei städtischen Einrichtungen, wie dem Theater oder dem Museum, müssten oft Schwellen-
ängste überwunden werden. Sie seien daher bei der Vermittlung besonders gefordert und sollten „die Menschen dort abholen, wo sie leben."

Das Theater bietet daher etwa mobile Produktionen für verschiedene Altersgruppen an, die kostenfrei in Kitas und Schulen vor Ort präsentiert werden. Dabei ist ein Anfahrtsradius von etwa einer Stunde rund um Trier möglich. Das Spektrum der Stücke reicht von „Frida und das Wut" für Kinder ab vier, die eine Alternative zum Türenknallen suchen, bis zur Reise in die „Roaring Twenties" für Jugendliche ab 14 nach dem Roman „Das kunstseidene Mädchen" von Irmgard Keun.

Daneben bestehen mehrere Optionen, exklusive Blicke hinter die Kulissen zu werfen. Zudem sind „Kofferkonzerte" mit Mitgliedern des Orchesters möglich, bei denen auch spannende Geschichten zu Instrumenten und Kompositionen erzählt werden. Unter dem Motto „Let's Barock" gibt es ein Mitmachkonzert für Grundschulklassen und ab der Jahrgangsstufe 4 kann eine Orchesterprobe besucht werden. Der Kids- und der Jugendclub, in dem man selbst als Akteur auf der Bühne stehen kann, ist ebenso wieder im Angebot, wie diverse Workshops, auch in den Ferien, Weiterbildungen für Lehrer und das Bürgertheater „für alle Interessierten zwischen fünf und 90 Jahren", so Langner. Hier besteht auch die Möglichkeit, bei der Brecht-Produktion „Der gute Mensch von Sezuan" zusammen mit Profis auf der Bühne zu stehen. Um Familien den Theaterbesuch zu erleichtern, gibt es Stücke- Empfehlungen für junges Publikum mit spezifischen Altersvorgaben.

Petra Lohse