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23.05.2017

Dabei sein ist alles

Wolfgang Enderle (Vorstand Lebenshilfe Trier), Viviana Saltalamacchia, Andreas Ludwig, Heinrich Waßenberg, Karl-Heinz Thommes und Michael Bergweiler (v. l.) präsentieren das Werbeplakat für die Landesspiele.
Wolfgang Enderle (Vorstand Lebenshilfe Trier), Viviana Saltalamacchia, Andreas Ludwig, Heinrich Waßenberg, Karl-Heinz Thommes und Michael Bergweiler (v. l.) präsentieren das Werbeplakat mit Botschafter Guildo Horn für die Landesspiele.
Vom 12. bis 14. Juni findet in Trier mit den Special Olympics Landesspielen die landesweit größte Sportveranstaltung für Menschen mit und ohne Behinderung statt. Erwartet werden über 1400 Athleten und Trainer aus Rheinland-Pfalz und den Nachbarländern. Beim  Rahmenprogramm können Teilnehmer und Zuschauer zusammen feiern und sich kennenlernen.

Mit dem Fackellauf findet ein Höhepunkt der Spiele bereits am Montagabend, 12. Juni, statt. Von der Porta Nigra geht es ab 16.45 Uhr in einem großen Bogen durch die Innenstadt bis zum Domfreihof. Dort findet im Anschluss die Eröffnungsfeier statt. Alle, die diese öffentlichen Programmpunkte schon bei früheren Landesspielen miterlebt haben, kommen noch Jahre später ins Schwärmen: „Dies sind Momente, in denen man merkt, was eine solidarische Gesellschaft ist“, bemerkte Sportdezernent Andreas Ludwig auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Veranstalter. Er fügte hinzu: „Hier kann man ganz konkret zeigen, wie man Inklusion lebt.“

Mehr als 500 Helfer

„Wir waren noch nie so locker und entlastet wie vor diesen Spielen in Trier“, beschrieb Karl-Heinz Thommes, Vorsitzender des Organisationskomitees, den Stand der Planungen. Zusammen mit den Partnern von der Stadt Trier und den Lebenshilfe-Werken habe der Verein Special Olympics eine „tolle Mannschaft“ zusammengestellt, die die Organisation gemeinsam schultere. Bislang hätten sich zudem für die Spiele über 500 Helferinnen und Helfer angemeldet, hinzu kämen etwa 300 Akteure für das Bühnenprogramm.

Dem Rahmenprogramm, bei dem sich Sportler, Helfer und Gäste kennenlernen können, wird viel Platz eingeräumt: Neben der Eröffnungsfeier am Montagabend wird am Dienstag eine Aktionsfläche auf dem Hauptmarkt aufgebaut und abends auf dem Domfreihof ein inklusives Fest ausgerichtet. Zur Abschlussfeier am Mittwochabend wird Schirmherrin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer erwartet. 24 Gruppen sorgen für Musik und Unterhaltung, unter anderem die Trierer Big Band „Art of Music“, Tenor Thomas Kiessling, die Bluesrockband „Gravedigger Jones“ und das inklusive Trierer Tanzensemble „BewegGrund“.

1040 Sportler in 14 Disziplinen

Die Wettbewerbe werden am 13. und 14. Juni von 1040 Athletinnen und Athleten in 14 Sportarten ausgetragen, die Veranstaltungsstätten sind über die Stadt verteilt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Arena mit Basketball, Judo, Tischtennis und einem Gesundheitsprogramm, am Moselstadion werden Fußball und Tennis gespielt. Am Schloss Monaise werden der Radweg und die Reitanlage für Wettkämpfe genutzt, Badminton findet auf der Anlage des FSV Tarforst statt, Bowling im Bowling Room Trier. Die Stadt verlassen müssen die Sportlerinnen und Sportler nur für zum Golfen (Ensch) und Kanufahren (Triolago in Riol).

Der Spaß am Miteinander wird auch bei den Wettkämpfen im Mittelpunkt stehen. Die 18-jährige Viviana Saltalamacchia möchte im Kanufahren gerne wieder eine Medaille gewinnen wie bereits bei den Special Olympics 2016 in Hannover. Aber am meisten freut sie sich darauf, „dass viele Leute zu den Spielen kommen“. Nur auf hartnäckiges Nachfragen von Special Olympics- Geschäftsführer Michael Bergweiler erzählt sie, dass sie eine ihrer zwei gewonnenen Medaillen in Hannover an eine Sportskollegin und Freundin verschenkt hat – die disqualifiziert worden war. Eine Geste, die zeigt, dass es bei den Spielen vor allem um das Miteinander geht. Auch dem 52-jährigen Heinrich Waßenberg, der im Tischtennis antritt, ist es vor allem wichtig dabeizusein und gemeinsam Freude zu haben. Er ist sich sicher: „Spaß haben – das kriegen wir in Trier komplett hin!“