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08.11.2022

Neue Brutplätze gesucht

Eine Rauchschwalbe sitztz auf einem Ast
Foto: Nabu/Klemens Karkow

Mit dem Gemeinschaftsprojekt „Schwalbenfreundliches Trier" setzen sich der Nabu Region Trier, die Sektion Trier im Deutschen Alpenverein und StadtGrün Trier zusammen für den Schutz von Schwalben und Mauerseglern ein. Im Rahmen des Projektes werden im kommenden Jahr Nisthilfen an Gebäuden im Stadtgebiet befestigt. Wer möchte, kann den Vögeln einen Brutplatz anbieten.

Interessierten Bürgerinnen und Bürger werden kostenlos Kunstnester und Kotbretter bereitgestellt und im Februar 2023 an den gemeldeten Privatgebäuden angebracht, sofern der Standort dafür geeignet ist. Christian Thesen, Abteilungsleiter bei StadtGrün Trier, erklärt, welche Bedingungen ideal sind: „Mehlschwalben nutzen überwiegend Dachüberstände zum Nestbau, Rauchschwalben hingegen brüten im Inneren von Gebäuden, insbesondere in Ställen, aber auch in Garagen, Schuppen und Werkstätten." Mauersegler bevorzugen laut Thesen als Höhlenbrüter Mauerspalten und -ritzen an hohen Gebäuden.

Alle drei Vogelarten finden im Trierer Siedlungsraum und in Nähe zur Mosel und anderen Gewässern optimale Bedingungen für Nestbau und Nahrungssuche. Dennoch schwindet ihr Brutraum. Mauersegler machen die Sanierung von Gebäuden zu schaffen: So werden häufig die Zugänge zu Dachhohlräumen verschlossen oder Dächer zu Wohnraum ausgebaut. Mehlschwalben haben mit Vertreibungen, illegaler Nestentfernung und dem Fehlen geeigneter Gebäudeflächen zu kämpfen. Durch die Aufgabe von Ställen, offenen Schuppen und anderen Gebäuden haben es Rauchschwalben (Foto: Nabu/Klemens Karkow) schwer. Hinzu kommt der Klimawandel: Feuchte Bodenstellen, Pfützen und Tümpel werden als Lehmquellen für den Nestbau knapp und durch Trockenheit und Hitze fallen Nester ab.

Gudrun Zolitschka, Schwalbenbeauftragte des Nabu Region Trier und Naturschutzreferentin der Sektion Trier des Deutschen Alpenvereins, übernimmt bei diesem Projekt ehrenamtlich die Koordination. Sie ist Ansprechpartnerin für die Öffentlichkeit, sammelt die Standorte und zeigt sich begeistert: „Dieses Projekt ist ein toller Beitrag zur Förderung der Biodiversität in Trier und ich bin sehr froh, dass es in Kooperation mit StadtGrün Trier stattfinden kann."

Im Detail

So läuft die Bewerbung für Nisthilfen ab:

  • Interessenten können sich mit dem Betreff „Schwalbenfreundliches Trier“ bis 15. Dezember bewerben.
  • Möglich ist dies per E-Mail an schwalben@nabu-regiontrier.de oder per Post an Nabu Region Trier, Gudrun Zolitschka, Pfützenstraße 1, 54290 Trier.
  • Folgende Angaben sind wichtig: Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Straße und Hausnummer des Hauses, an dem Nisthilfen angebracht werden sollen, Angabe der Vogelart, für die Nester gewünscht sind, sowie Anzahl der gewünschten Nester; der bereits vorhandenen Nester am Haus sowie der Nester in direkter Nachbarschaft.