Den Wandel anstoßen
Dr. Caroline Thielen-Reffgen, die den Prozess von Seiten des Kommunalen Bildungsmanagements begleitet, berichtete, dass Anfang November eine Auftaktveranstaltung mit zahlreichen Akteuren aus verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Verwaltung, Hochschule und Jugendparlament stattgefunden habe. „Die BNE-Landschaft in Trier ist bereits groß", freute sich Thielen-Reffgen. Was den inhaltlichen Rahmen angeht, betonte sie, dass häufig lediglich – die zweifelsohne wichtigen Themen – Umwelt und Klima mit nachhaltiger Entwicklung verknüpft würden. Dies greife jedoch zu kurz, da der Handlungsrahmen sämtliche Lebensbereiche umfasse.
Begleitung durch Experten
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Grundlage der Arbeit bei der BNE. Kurz gefasst bedeutet das, dass gemeinsam eine zukunftsfähige Gesellschaft gestaltet werden soll – nachhaltig in ökologischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Fragen. Das BNE-Konzept basiert auf der Idee, dass jeder Mensch Nachhaltigkeit beziehungsweise ein entsprechendes Verhalten lernen und sein Handeln daran ausrichten kann. Um einen gesellschaftlichen Wandel anzustoßen, müssen möglichst viele Menschen das für solche Prozesse erforderliche Wissen erwerben und Kompetenzen zu Nachhaltigkeit in verschiedenen Lebensbereichen entwickeln. Das geht über Schule und Ausbildung weit hinaus: BNE kann in der Kita, in Volkshochschulkursen, Theaterprojekten, Ausstellungen und auf Geopfaden vermittelt werden. Damit eine solche Bildungslandschaft entsteht, müssen die Angebote vernetzt, strategisch aufeinander ausgerichtet und langfristig geplant werden. In diesem Prozess wird die Stadt von einem Kompetenzzentrum aus München unterstützt.
Der weitere Akteur, der den BNE- Prozess in Trier begleitet, ist die Lokale Agenda 21. Geschäftsführerin Sophie Lungershausen erläuterte den Ausschussmitgliedern das Ziel der Entwicklung eines Masterplans BNE für Trier. Demnach verfolge man eine systematische Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in die kommunale Bildungslandschaft. Auf diesem Wege solle auch der vor knapp drei Jahren verabschiedete städtische Aktionsplan Entwicklungspolitik in bestimmten Bereichen umgesetzt werden, erläuterte Lungershausen.
Der nächste wichtige Schritt im Trierer BNE-Prozess findet am 2. Februar statt, wenn die Arbeitsgruppen zu ihrem ersten (digitalen) Treffen zusammenkommen. Insgesamt gibt es sechs Arbeitsgruppen zu folgenden Themen: frühe Bildung/Familienbildung, Grundschule/weiterführende Schule, Hochschule, berufliche Aus- und Weiterbildung/Wirtschaft, außerschulische Bildung und kommunale Verankerung. Die verantwortlichen Akteure freuen sich über Personen, die sich den Arbeitsgruppen anschließen möchten. Weitere Infos hierzu gibt es per Mail bei Dr. Caroline Thielen-Reffgen: caroline.thielen-reffgen @trier.de.
Björn Gutheil