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21.06.2022

Ein Hauch Wahnsinn

Das Duo „Hands some feet“ kombiniert Jonglier- und Drahtseilkünste mit Akrobatik
Das Duo „Hands some feet“ kombiniert Jonglier- und Drahtseilkünste mit innovativer Akrobatik. Am Samstag, 25. Juni, ist es im Theatergarten zu erleben. Foto: Theater Trier
Am Wochenende 25./26. Juni ist es soweit: In Trier findet das erste Fringe Theaterfestival statt. Internationales Straßentheater, Seiltanz, Stelzen, Jonglage und vieles mehr erfüllen ein Wochenende lang die Innenstadt (die RaZ berichtete). Auch im Theater selbst finden Vorstellungen statt, die die RaZ vorstellt.

„Hands some feet", 25. Juni, 16 Uhr, Theatergarten.
Das finnische Wort „hepuli" bedeutet einen plötzlichen Ausbruch unkon-
trollierbarer Emotionen, unabhängig von der Art der Gefühle. In dieser unkonventionellen Liebesgeschichte treffen ein Jongleur und eine Seiltänzerin aufeinander. Das junge Paar begibt sich dabei voll und ganz in den Bann von „hepuli" – dem Nervenkitzel, den Frustrationen und den Explosionen. Das Duo „Hands some Feet" (Liisa Nuuk und Jeromy Nuuk), kombiniert in seinem gleichnamigen Programm spielerisch Jonglier- und Drahtseilkünste mit innovativer Akrobatik, physischem Theater, Springseilen und Live-Musik mit Instrumenten von der anderen Seite des Globus. Ein Hauch von Wahnsinn, ein frischer Hauch von Poesie, wird zu einer einzigartigen Verbindung.

Schauspiel „Vögel", 25. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus.
„Vögel" ist ein hochaktuelles viersprachiges Schauspiel von Wajdi Moawad über die komplexen und komplizierten Beziehungen zwischen Exil und Herkunft, Juden und Palästinensern, jungen Erwachsenen und ihren Eltern, Liebe und Familienloyalität. In den Originalsprachen Englisch, Deutsch, Hebräisch und Arabisch und mit deutschen Übertiteln entfaltet sich ein spannendes Drama über die menschliche Identität.

„Camping Royal", 26. Juni, 13 und und 15.30 Uhr, Theatergarten
In „Camping Royal" nimmt die kanadische Truppe „Corpus" das privilegierte Leben von barocken Monarchinnen und Monarchen aufs Korn. Königin Sophie-Charlotte und Königin Louise begeben sich auf eine absurde Campingreise, weit weg des höfischen Lebens. Ihr Schloss haben sie gegen ein einfaches Zelt getauscht, königliche Tänze müssen auf schlammigem Boden aufgeführt werden, man muss sich sein Mittagessen angeln, mit wilden Tieren kämpfen und mit den unvorhersehbaren Launen von Mutter Natur fertig werden. Zwei Welten prallen in dieser humorvollen und charmanten Inszenierung aufeinander, die Tanz mit Objekttheater verbindet.

„A 2 Mètres", 26. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus.
Drei Elemente, zwei Akrobaten auf einer chinesischen Stange und ganz viel Sauerstoff: Überall in der Luft, unsichtbar, und doch fehlt er in Jesse Huyghs Körper. „A 2 Mètres", zwei Meter Länge ist der maximale Abstand zwischen Jesse und Rocio, wenn sie zusammen am chinesischen Mast turnen und ihrem Publikum vermitteln, was es heißt zu träumen und frei zu atmen in einer Zeit, in der wir uns oft außer Atem fühlen. Zwei Meter lang ist der Schlauch, mit dem der an Mukoviszidose leidende Akrobat Jesse Huygh mit dem Sauerstoff verbunden ist, den seine Partnerin Rocio Garrote in einem Tank trägt. Kreiiert nach der Diagnose im Krankenhaus und erarbeitet unter dem Gebot der Abstandsregelungen der Pandemie bieten die beiden Artisten eine faszinierende Performance des Willens, der Kraft und der Liebe. In dieser anrührenden Aufführung wird verdeutlicht, dass man sich nicht von seinen Ängsten, sondern seinen Träumen leiten lassen sollte.