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27.09.2022

Durch Fehler beim Lüften kann viel Energie verlorengehen

Klimaschutzkolumne von David Lellinger

(pe) In der Klimaschutzkolumne gibt Klimaschutzmanager David Lellinger diesmal Tipps zum richtigen Lüften: Vor allem in der Übergangszeit und im Winter will man möglichst selten die kalte Außenluft hereinlassen. Ein gewisses Mindestmaß ist jedoch erforderlich. Dieses richtet sich nach den eigenen Wünschen, wie stark der Innenraum durch Feuchtigkeit, Gerüche oder Schadstoffe belastet wird, wie gut gedämmt und/oder luftdicht das Gebäude ist und welche Belüftungsart gewählt wird. Die Beachtung dieser Faktoren verringert Schimmel- und Feuchtebefall der Bauteile und begünstigt das Wohlbefinden, da regelmäßig an die Luft abgegebene Schadstoffe abgeführt werden.

Eine allgemeingültige Regel ist wegen der Vielfalt dieser miteinander verbundenen Faktoren schwierig. Einige Grundregeln des freien Lüftens sollten aber immer beachtet werden: Im Winter reichen zwei bis vier Minuten Stoß- oder Querlüften aus, mindestens viermal pro Tag – oder, wenn man tagsüber unterwegs ist, zumindest jeweils morgens und abends.

Beim Baden, Duschen oder Kochen entstehen hohe Feuchtelasten, die sofort durch das Lüften abgeführt werden sollten. Währenddessen verringern geschlossene Türen deren Ausbreitung in den angrenzenden Wohnraum. Manchmal reicht auch mehrmaliges Stoßlüften nicht aus, beispielsweise wenn nasse Kleidung oder Badetücher im Innenraum getrocknet werden müssen. Dann können die Fenster gekippt werden, bei gleichzeitigem Betrieb der Heizung auf kleiner Stufe – die leicht erwärmte Luft kann somit mehr Feuchtigkeit aufnehmen und effizienter nach draußen transportieren. Dass die Fenster längere Zeit gekippt sind oder während der Wohnungslüftung die Heizung betrieben wird, sollte jedoch auf diese Ausnahmefälle beschränkt werden.

Der Grund dafür ist der gleiche, weshalb das Thema heute in der Klimaschutzrubrik steht: Über „falsches“ Lüften geht enorm viel Wärmeenergie verloren. Durch langes Öffnen der Fenster fällt kalte Luft auf das Thermostat-Ventil des Heizkörpers, das sich damit öffnet und die Heizung anspringen lässt. Die so erwärmte Luft steigt wiederum gleich aus dem Fenster hinaus. Auf dem Boden sammelt sich die kalte Luft, und Bauteile wie Mobiliar kühlen aus. Bei massiven Wänden dauert diese Abkühlung länger als bei leichten. Entsprechend geringer ist auch der Wärmeverlust, da die noch warmen Wände den Raum (einschließlich Bewohner) anschließend wieder aufwärmen.

Als Indikatoren der Notwendigkeit zum Lüften sind das eigene Geruchsempfinden („schlechte Luft“), das Beschlagen von Fenstern oder auch Hygrometer, die die Luftfeuchtigkeit in Prozent angeben. Im Mittel sollte diese zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung sind separate Empfehlungen zu beachten. Nähere Infos und Tipps liefern die Verbraucherzentrale und das Umweltbundesamt.

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