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28.02.2017

Treffpunkt Marx-Platz

Planskizze zur Gestaltung des künftigen Karl-Marx-Platzes
Die Ecke Jüdemer-/Brückenstraße erlebt durch die komplette Umgestaltung eine enorme Aufwertung und soll künftig Karl-Marx-Platz heißen. Die goldfarbenen Streifen sind „Lebenslinien“ aus Messing, auf denen Daten aus Marx‘ Leben stehen werden. Illustration: Büro Ernst und Partner
2018 steht ganz im Lichte des 200. Geburtstags eines der berühmtesten Söhne der Stadt. Das Karl-Marx-Jahr wirft auch im Bauauschuss seine Schatten voraus: Die SPD-Fraktion stellte einen Antrag mit teils weitreichenden Folgen für die Brücken- und Karl-Marx-Straße, der jedoch abgelehnt wurde. Einigkeit herrschte über die Planungen zum Karl-Marx-Platz.

Die Brückenstraße, in der das Karl-Marx-Haus steht, wird nicht in Karl-Marx-Straße umbenannt. Ebenfalls wird die Straße für den Ausstellungszeitraum nicht für Busse und Autos gesperrt. Auch Parkplätze werden nicht wegfallen. Ein Antrag der SPD- Fraktion im Bauausschuss wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Zur Begründung des Antrags sagte Rainer Lehnart: „Es geht uns darum, eine andere Atmosphäre im Bereich des Karl-Marx-Hauses zu schaffen, da das Umfeld derzeit unwürdig und nicht einladend ist.“ Mit Blick auf die große Marx- Ausstellung im nächsten Jahr ergänzte er: „2018 ist nicht mehr lange. Es ist wichtig, dass in diesem Bereich etwas getan wird.“

Den Wegfall der gesamten Parkplätze lehnte Baudezernent Andreas Ludwig mit Verweis auf die Geschäfte in der Straße ab. Vorstellbar sei, fünf Parkflächen auf der linken Seite der Brückenstraße an der Ecke Jüdemerstraße wegfallen zu lassen. Verkehrs-

planer Wilko Kannenberg erläuterte hierzu, mehr Platz auf dem Gehweg sei „ein Gewinn für die Straße“, zumal es an anderen Parkmöglichkeiten im näheren Umfeld nicht mangele. Auch den Vorschlag, Busse in der Brückenstraße während der Ausstellung nicht mehr fahren zu lassen, lehnte die Verwaltung ab: „Würde die Linienführung geändert, wären es vier Minuten mehr Fahrtzeit. Die Mehrkosten würden sich auf 40.000 Euro jährlich belaufen“, erklärte Kannenberg. Die Ablehnung der Verwaltung, die Brücken- in Karl-Marx-Straße umzubenennen begründete der Leiter des Amts für Bodenmanagement und Geoinformation, Ralf Arthkamp: „Benennen wir die Brückenstraße um, muss die gesamte Nummerierung der Karl-Marx-Straße geändert werden, wodurch sich die Adressen ändern. Davon wären über 600 Anwohner betroffen. Ein enormer Aufwand. Wir würden zudem vermutlich auf Widerspruch stoßen.“

Die anderen Fraktionen im Bauausschuss folgten weitestgehend der Argumentation der Verwaltung und lehnten den SPD-Antrag ab. Einzig die Forderung, eine Konzeption zur Umfeldgestaltung des Karl-Marx-Hauses, respektive der Brücken- und Karl-Marx-Straße im Bauausschuss vorzulegen, wurde teilweise begrüßt. Die Verwaltung verwies in diesem Zusammenhang auf die Umgestaltung der Ecke Jüdemer-/Brückenstraße zum Karl-Marx-Platz, deren Planungen in vollem Gange sind, wie Eva Maria Weiß vom Stadtplanungsamt berichtete. Unter anderem sollen in das Betonpflaster „Lebenslinien“ des berühmten Philosophen aus Messing eingelassen werden. Weiterer Blickfang werden Bäume und rote Sitzbänke  sein. Eine entsprechende Beleuchtung wertet den Platz zusätzlich auf. Hierzu befinde man sich gerade in der „Feinabstimmung“, sagte Weiß und ergänzte: „Wir hoffen auf den Baubeschluss vor der Sommerpause, sodass wir danach starten können und pünktlich zum Marx-Jahr fertig sind.“