Überzeugte Pfalzeler geworden
Paul Weber wurde als Soldat im Zweiten Weltkrieg schwer verwundet und verbrachte insgesamt 19 Monate in einem Lazarett. Dennoch schaffte er es, zwischen 1943 und 1945 sein Studium als Bauingenieur in Idstein im Taunus zu absolvieren. Die Trauung des Paares fand im Oktober 1948 in der kleinen Kapelle in Pallien statt. Dem Trierer Westen sind beide eng verbunden: Helena Weber kann sich noch sehr gut an ihre Schulzeit in der heutigen Kurfürst-Balduin-Schule erinnern, Von dort ging sie an jedem Schultag zu Fuß zurück über 548 Stufen hoch zum Markusberg, wo ihre Familie damals lebte. „Das hat mich fit gehalten“, erzählte sie den Gästen an der Festtafel mit einem Schmunzeln. Ihr Mann arbeitete bei der Bahn im Bereich Signal- und Fernmeldetechnik und war dort ein langjähriger Kollege des Pfalzeler Ortsvorstehers Pfeiffer. Daher fiel die Begrüßung am Tag der Eisernen Hochzeit besonders herzlich aus.
1983 wurde Paul Weber krankheitsbedingt pensioniert und überstand in der Zeit danach nicht zuletzt dank der guten Pflege seiner Frau und der Tochter einen Hirninfarkt und zwei Schlaganfälle. Neben den drei Kindern gehören zwei Enkel zur Familie. Helena Weber arbeitete vor ihrer Heirat beim Arbeitsamt, widmete sich dann aber ganz der Familie. „Die schönste Zeit in unserer Ehe war die Phase, als unsere Kinder noch klein waren. Das habe ich sehr genossen“, berichtete sie im Gespräch mit Bürgermeisterin Birk.
Ehemann Paul war immer Bauingenieur mit Leib und Seele. So übte er neben seiner Arbeit bei der Bahn eine vom Arbeitgeber erlaubte Zweittätigkeit aus und plante Häuser für viele Pfalzeler. Auch auf diesem Weg wuchs die Verbundenheit mit dem Stadtteil.
Gefragt nach dem Erfolgsgeheimnis der 65-jährigen Ehe meint Paul Weber: „Man muss immer wieder auf den anderen zugehen können und nicht immer gleich das sagen, was einem auf der Zunge liegt.“ Seine Frau ergänzte: „Außerdem muss man auch mal etwas einstecken können.“