Modellprojekt dauerhaft etabliert
Nachmittags beginnt gegen 14 Uhr ein buntes Unterhaltungsprogramm mit der Ferry-Band, einer Bauchredner-Show, Mitmachtänzen sowie einer Tombola. Lose werden derzeit im Seniorenbüro verkauft. Zu der Jubiläumsfeier sind alle Bürger eingeladen, vor allem aber diejenigen, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten ehrenamtlich für die Seniorenarbeit eingesetzt haben.
Das Trierer Seniorenbüro startete am 1. Juli 1993 als Modellprojekt im Rahmen eines Förderprogramms des Bundesfamilienministeriums. Der Trägerverein wurde geleitet von Walter Degenhardt, Vorsitzender des Seniorenrats. Der Förderzeitraum wurde nach dem erfolgreichen Start bis 30. Juni 1998 verlängert. Das Büro wird finanziell unterstützt durch die Stadt und das Land. Der Seniorenrat als Träger erbringt einen Eigenbeitrag durch den Verkauf von Senioren-Aktivpässen und die Einwerbung von Sponsorengeldern.
Das Seniorenbüro fungiert als zentrale Informations- und Anlaufstelle für die in Trier lebenden älteren Menchen und steht ihnen mit Rat und Tat in verschiedenen Lebenslagen zur Seite. In der Beratung geht es zum Beispiel um die Haushaltstechnik, Feuermelder oder neue Handys, aber auch um das Betreuungsrecht. Außerdem werden regelmäßig gemeinsame Aktivitäten, wie Theaterbesuche und Sprachkurse, organisiert. Das Seniorenbüro kümmert sich zudem um die ehrenamtlichen Vertrauenspersonen als Ansprechpartner für ältere Trierer in den Stadtteilen.
Bis 1998 war das Seniorenbüro mit hauptamtlichen Fachkräften sowie freiwilligen Helfern besetzt. Danach wurde aus Kostengründen die Arbeit vorübergehend ausschließlich auf ehrenamtlicher Basis fortgeführt. Durch engagierte Frauen und Männer aus dem Trägerverein und der Bürgerschaft konnten die Angebote und ein regelmäßiger Bürobetrieb aufrecht erhalten werden. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit gelang es immer wieder, Personen zu finden, die sich in der Seniorenarbeit engagieren. Im Mai 2000 bezog das Büro nach dem Abschluss der Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes am Palais Walderdorff seine Räume im Erdgeschoss des Turms Jerusalem, die es bis heute nutzt. Im Herbst des gleichen Jahres trat der langjährige Vereinsvorsitzende Walter Degenhardt aus Altersgründen zurück. Seine Nachfolge übernahm Magda Weber. Zur Unterstützung des Vorstands und der immer größeren Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiter wurde 2004 eine Teilzeitkraft eingestellt.
2008 ergänzte das Seniorenbüro sein Angebot und wurde Modellprojekt in dem landesweiten „Kompetenznetzwerk Wohnen – Neue Formen der mobilen Beratung“. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in einer alternden Gesellschaft die Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen immer größer wird. Weiterer Arbeitsschwerpunkt ist der umfangreiche Seniorenwegweiser, der 2012 in einer neuen Auflage erschienen ist. Vergangenen November trat Magda Weber als Vorsitzende des Trägervereins zurück. Ihr Nachfolger wurde Manfred Hoffmann.