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08.09.2009

Kohlendioxid-Ausstoß bald habliert

Über eine Strecke von 48 Metern hebt der Kran einen von insgesamt vier 13 Tonnen schweren Wärmespeicher, um ihn auf seinen endgültigen Platz an der Rückseite der Energiezentrale bei den Vereinigten Hospitien zu stellen. Foto: SWT
Über eine Strecke von 48 Metern hebt der Kran einen von insgesamt vier 13 Tonnen schweren Wärmespeicher, um ihn auf seinen endgültigen Platz an der Rückseite der Energiezentrale bei den Vereinigten Hospitien zu stellen. Foto: SWT
Auf dem Gelände der Vereinigten Hospitien am Krahnenufer herrscht reges Treiben. Die Stadtwerke bauen das Herzstück einer neuen Wärmeversorgung: ein Blockheizkraftwerk, das künftig die gesamten Vereinigten Hospitien, das benachbarte Annastift, die innerstädtischen Gebäude der Fachhochschule und die Berufsbildenden Schulen über ein teilweise neu verlegtes Nahwärmenetz mit Wärme versorgt. Sie ist eigentlich ein Nebenprodukt: Das neue Blockheizkraftwerk erzeugt in erster Linie Strom, der gegen eine Vergütung in das öffentliche Netz fließt.
Nach der Fertigstellung produziert das Blockheizkraftwerk bei einer Laufzeit von 5000 Stunden pro Jahr etwa 9,9 Millionen Kilowattstunden Strom und 9,8 Millionen Kilowattstunden Wärme. Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme zahlt sich für die neuen Nahwärmekunden aus. Nach Auskunft von Hospitiendirektor Dr. Hubert Schnabel senkt das Blockheizkraftwerk die dortigen Energiekosten um bis zu 15 Prozent.
 
Heizkessel als „Winterreserve“

Zusätzlich sinkt der Kohlendioxid-Ausstoß um bis zu 50 Prozent. Ein Vorteil ist die vorhandene Infrastruktur bei den Vereinigten Hospitien: „Viele der Gebäude sind bereits über unterirdische Gänge mit der Heizzentrale verbunden. Diese Verbindungen können wir für das neue Nahwärmenetz nutzen“, erklärt Rudolf Schöller, Stadtwerke-Bereichsleiter für Energieerzeugung und Contracting. Während die Wärmeproduktion des Blockheizkraftwerks auf den durchschnittlichen Bedarf abgestimmt ist, werden die Spitzenzeiten im Winter zusätzlich über fünf Heizkessel abgedeckt. Drei stehen in der Energiezentrale der Vereinigten Hospitien, zwei in den Berufsbildenden Schulen. Voraussichtlich ab Oktober nehmen die Stadtwerke den neuen Energieverbund in Betrieb.