Sprungmarken
30.11.2015

Trierer Kitas bewerben sich für zweites Bundesprogramm zur Sprachförderung

In der Kita St. Valerius liest Erzieherin Andrea Kläs-Philipp (rechts) das Aschenputtel-Märchen auf Deutsch vor. Dabei wechselt sie sich mit einem Vater (links) ab, der die bekannte Geschichte auf Rumänisch präsentiert. Die Kinder werden so spielerisch mit einer neuen Sprache vertraut gemacht.
In der Kita St. Valerius liest Erzieherin Andrea Kläs-Philipp (rechts) das Aschenputtel-Märchen auf Deutsch vor. Dabei wechselt sie sich mit einem Vater (links) ab, der die bekannte Geschichte auf Rumänisch präsentiert. Die Kinder werden so spielerisch mit einer neuen Sprache vertraut gemacht.
(pe) Das Bundesprogramm „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ ist in Trier ein voller Erfolg. Jetzt versuchen die beteiligten Kitas durch Bewerbungen für das Nachfolgeprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesfamilienministeriums, die Fortschritte der Sprachbildung ab 2016 langfristig zu sichern.  Der Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass alle Kinder von Anfang an von guten Bildungsangeboten profitieren und in ihrem Alltag „abgeholt“ werden. Zudem werden Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund früh gefördert. Viele haben in der Kita den ersten Kontakt mit der deutschen Sprache. Erzieher in den beteiligten Kitas St. Martin, Wichernhaus, St. Valerius, Gratian- und Clara-Viebig-Straße, Haus für Kinder sowie in den städtischen Kitas Trimmelter Hof und Feyen haben sich umfassend weitergebildet. Für das vor viereinhalb Jahren gestartete Programm wurden vor allem Kitas ausgesucht, die von überdurchschnittlich vielen Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund besucht werden. Die Trierer Netzwerkkoordinatorin Dr. Andrea Mohr weist aber darauf hin, dass das Programm nicht nur für diese Zielgruppen angelegt ist. Alle Kinder profitierten zum Beispiel davon, bei einer bilingualen Märchenlesung eine fremde Sprache kennenzulernen. Das Bundesprogramm ist nach den Erfahrungen der Trierer Kitas auch deswegen besonders wertvoll, weil immer mehr Kleinkinder dabei sind. Denn alltagsintegrierte sprachliche Bildung ist besonders effektiv, wenn sie früh beginnt. Nach Einschätzung der Erzieher besteht auf jeden Fall ein Bedarf für die Angebote aus dem jetzigen Programm „Offensive Frühe Chancen“. In manchen Familien gebe es zu wenig Kommunikation zwischen Eltern und Kindern und kaum Anreize für die Sprachentwicklung.

Um die durch das jetzige Programm erreichten Erfolge dauerhaft zu sichern, werden mit Unterstützung des Jugendamts bis Mitte Dezember die Anträge für das neue Bundesprogramm fertiggestellt und abgeschickt. Insgesamt zehn Trierer Kitas gehen ins Rennen und bilden zusammen mit zwei Kitas aus umliegenden Landkreisen einen Verbund. Der Stadtrat befasst sich am 15. Dezember mit dem Fortsetzungsantrag für die beteiligten städtischen Kitas.  Der Bund gibt im Rahmen des Programms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ ab 2016 jährlich 100 Millionen Euro aus. In jeder geförderten Kita steht für vier Jahre jeweils eine halbe Stelle für eine Fachkraft für sprachliche Bildung zur Verfügung. Pro Kita gibt es einen Zuschuss von 25.000 Euro pro Jahr zu den Personal- und Sachkosten. Als Weiterentwicklung sieht das Projekt „Sprach-Kitas“ die Einbeziehung der Fachberatung vor. Die Wirkung der zusätzlichen Fachkraft in den Einrichtungen soll zusätzlich durch eine kontinuierliche, begleitende Beratung gestärkt werden. Dafür stellt der Bund jährlich 35.000 Euro pro Beratungsstelle zur Verfügung. In der Sprachbildung kommen außerdem die vertiefenden Schwerpunkte inklusive Bildung und Zusammenarbeit mit den Familien hinzu. 

Hinweis an die Presse: Unter „Downloads“ finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „ Presseamt Trier“ an

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis


Downloads