Schillernde Herrschergestalt
Zentrum der Antikenforschung
Als Zentrum der Antikenforschung mit dem Landesmuseum als einem der bedeutendsten archäologischen Sammlungen in Mitteleuropa ist Trier als Ausrichter für die Ausstellung prädestiniert, wenngleich Nero sich Zeit seines Lebens nie nördlich der Alpen aufgehalten hat. Ziel der Veranstalter ist es, die Vielschichtigkeit dieser Herrscherfigur herauszuarbeiten. Lange Zeit galt Nero nicht nur aufgrund der ihm nachgesagten Tötung seiner Mutter Agrippina und seiner Ehefrau Poppaea Sabina als Prototyp des Tyrannen. Neuere Forschungsergebnisse sehen die Regierungszeit des kunstbegeisterten und beim Volk zunächst sehr beliebten Kaisers jedoch in einem milderen Licht.
Der Zeitplan für die Ausstellung mit zahlreichen hochkarätigen Leihgaben aus dem In- und Ausland steht bereits: Die Eröffnung ist für den 14. Mai 2016 geplant, am 16. Oktober ist Schluss. Allein für das Landesmuseum sind mehr als 400 Exponate vorgesehen. Ein Kombiticket ermöglicht den Besuch aller drei Teilausstellungen.
Stimmen der Fraktionen
Bei der Debatte im Stadtrat war bereits Vorfreude auf das Ereignis spürbar. CDU-Fraktionschef Dr. Ulrich Dempfle gab sich als Fan des Monumentalfilms „Quo vadis“ mit Peter Ustinov in der Nero-Rolle zu erkennen. Er wünschte dem „tollen Projekt zu einer spannenden Persönlichkeit“ viel Erfolg. Markus Nöhl (SPD) sprach von einer „perfekten Ergänzung“ für das bauliche historische Erbe und hob die erneute Zusammenarbeit der drei Museen hervor: „Diese Kooperation ist eine große Chance für Trier, sich als Ort der Präsentation hochwertiger Forschung zu profilieren.“ Für die Grünen lobte Daniela Müller-Kolb den Ansatz des Stadtmuseums, die Nero-Rezeption in den modernen Medien einzubeziehen und damit die historische Wissensvermittlung für ein breiteres Publikum zu öffnen. „Etwas Großartiges kommt auf uns zu“, zeigte sich Marc-Bernhard Gleißner (Die Linke) begeistert. Wie schon bei den Ausstellungen über Konstantin und Marx seien sicher auch wieder Anknüpfungspunkte für die freie Kulturszene möglich.