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24.07.2015 | UNESCO-Welterbestätten

Barbarathermen wieder für Besucher zugänglich

Ab sofort sind die Barbarathermen an der Südallee über einen Besuchersteg zugänglich.
Ab sofort sind die Barbarathermen an der Südallee über einen Besuchersteg zugänglich. Der Steg kann sowohl von der Friedrich-Wilhelm- als auch von der Bäderstraße aus betreten werden.

Ab sofort hat die Öffentlichkeit wieder Zutritt zu den römischen Barbarathermen – über einen Besuchersteg, der quer über das Gelände führt. Die Badeanstalt war mit einer Ausdehnung von mehr als vier Hektar zu ihrer Entstehungszeit die größte Thermenanlage nördlich der Alpen, heute ist nur ein Bruchteil freigelegt. Der Eintritt zu den Thermen ist kostenfrei.

Der neue Besuchersteg verläuft von der Friedrich-Wilhelm- bis zur Bäderstraße. Informationstafeln am Wegesrand informieren in vier Sprachen – auch für Kinder – sowie in Leichter Sprache über die Ausgrabungen. Bilder visualisieren den damaligen Badebetrieb; auf ihnen werden die heute noch stehenden Mauern deutlich hervorgehoben. So können sich auch Nicht-Archäologen beim Abgleich von Visualisierung und Gelände einen Reim auf die römischen Überreste machen.

„Es geht um Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger, um Vermittlung und Präsentation“ erläutert denn auch Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), dessen Institution für die Pflege und Präsentation der UNESCO-Welterbestätten verantwortlich zeichnet, bei einer Pressepräsentation. Um Besucher anzulocken, wurde der Eingangsbereich des Geländes großzügig gestaltet, mit Sitzgelegenheiten für müde Touristen, Infotafeln, einem Modell der Thermen und Fahrradständern. Der Steg ist barrierefrei zugänglich.

„Man steht auf der Anlage und erkennt Räumlichkeiten“, erklärt Dr. Georg Breitner vom Rheinischen Landesmuseum den Vorteil des Stegs. Die Gerüstkonstruktion ist eine temporäre Installation, die jedoch einige Jahre stehen bleiben wird, bis eine dauerhafte Lösung zur Präsentation der Thermen gefunden wird, sagt Thomas Metz. Ein Ansatz, der auch OB Wolfram Leibe gefällt: „Es ist schön zu sagen: Wir wollen nicht sofort die perfekte Lösung, sondern machen einfach mal.“ Sowohl OB Leibe als auch GDKE-Direktor Metz betonen, dass Stadt und Land gut zusammenarbeiteten.

Auch zwei weitere Welterbestätten haben eine touristische Aufwertung erfahren: In der Porta Nigra, deren Eingangsbereich neu gestaltet wurde, bringt eine Mediainstallation den Besuchern unter anderem die Klause des Heiligen Simeon nahe. In den Kaiserthermen informiert ein neuer Ausstellungsbereich über die Ausmaße des spätrömischen Palastbezirks. Mit einem Multimediaguide, der die Geschichte des Großbau-Projektes sichtbar macht, kann die Anlage ober- und unterirdisch erkundet werden.

Die Maßnahmen, die insgesamt 1,4 Millionen Euro kosteten, wurden mit 734.000 Euro durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Dagmar Barzen, Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), die die EU-Fördermittel für die Projekte bewilligte, kündigte auch für die Zukunft ihre Unterstützung an: „Ich würde mich freuen, wenn es Seitens der GDKE weiter Leuchtturmprojekte gibt.“

 
Bildergalerie
  • Breit und barrierefrei führt der Steg über das Ausgrabungsgelände.
  • Infotafeln an den Barbarathermen
  • Die Besucher können sich so einen besseren Überblick über die Ausgrabungen verschaffen.
  • Dr. Georg Breitner vom Rheinischen Landesmuseum erläutert im Eingangsbereich seinem Chef Dr. Marcus Reuter, ADD-Präsidentin Dagmar Barzen und OB Wolfram Leibe (v. l.) den Aufbau der Infotafeln.