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17.12.2014 | Aus dem Stadtrat

Weiterer Standort für das Humboldt-Gymnasium

Die frühere Robert-Schuman-Realschule
Das Gebäude der früheren Robert-Schuman-Realschule an der Kaiserstraße wird als "Außenstelle" des Humboldt-Gymnasiums hergerichtet.

Der Raumnot am Humboldt-Gymnasium (HGT) kann jetzt relativ schnell Abhilfe geschaffen werden. Entgegen dem im März 2013 im Rahmen der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans vom Stadtrat gefassten Beschluss, das Robert-Schuman-Gebäude nicht weiter für schulische Zwecke zur Verfügung zu stellen, hat sich das Bürgergremium auf Vorschlag der Verwaltung nun doch für eine temporäre Nutzung des historischen Schulhauses in der Kaiserstraße ausgesprochen. Entsprechende Initiativen gingen auch vom Rat selbst aus.

Mit dem einstimmig gefassten Beschluss soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt, im Gespräch ist der Schuljahresbeginn 2015/16, die Raumsituation für das HGT kurzfristig verbessert werden. Da sich das Gebäude aus Sandsteinquadermauerwerk in einem relativ guten Zustand befindet, wird für die jetzt beschlossene temporäre Herrichtung der benötigten Räume mit Kosten von rund 400.000 Euro gerechnet. Bei einer Komplettsanierung würden 3,9 Millionen Euro benötigt. Ein zeitintensiver neuer Anbau am Gebäude des Humboldt-Gymnasiums am Augustinerhof würde mit neun Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die erforderlichen Arbeiten in der ehemaligen Robert-Schuman-Realschule in Angriff zu nehmen. 

Schuldezernentin Angelika Birk und Oberbürgermeister Klaus Jensen zeigten sich gemeinsam mit dem Rat über die jetzt gefundene Lösung erleichtert, zumal das Gebäude in der Kaiserstraße in der Nähe des Humboldt-Gymnasiums liegt. Einige Sprecher der Ratsfraktionen brachten jedoch ihre Verwunderung zum Ausdruck, dass der bauliche Zustand des Hauses gegenüber den Vorjahren nunmehr sehr viel günstiger eingeschätzt worden sei.

Für das HGT, das nach Berechnungen der ADD im Haupthaus am Augustinerhof ein Flächendefizit von über 1000 Quadratmeter aufweist, werden im Robert-Schuman-Gebäude zunächst sieben Unterrichts- und zwei naturwissenschaftliche Räume hergerichtet. Teilweise noch von der Realschule vorhandenes Mobiliar kann dabei genutzt werden. Zwei Klassen und die naturwissenschaftlichen Räume müssen allerdings neu ausgestattet werden. Neben der Klassenherrichtung müssen die Heizung und Elektroverteilungen erneuert werden. Brandschutzbestimmungen werden entsprechend umgesetzt. Das Gebäude wird zudem auf Schadstoffe überprüft.

Da das vierzügige HGT, baulich als dreizügiges Gymnasium errichtet, aufgrund allgemein gestiegener Geburtenzahlen, herabgesetzter Klassenmesszahlen und der Attraktivität eines ganztägigen Angebots auch in Zukunft von einem zunehmenden Raumbedarf ausgeht, stellt sich die Frage, wie über die Umsetzung des jetzt gefundenen Auswegs hinaus eine dauerhafte Lösung gefunden werden kann. Hierzu soll die Verwaltung dem Rat einen Vorschlag unterbreiten

FDP-Antrag zur Egbertschule

Der Stadtrat lehnte den Ergänzungsantrag der FDP  zur Schulentwicklung ab, die Egbert-Grundschule im Gartenfeld aufzugeben und dauerhaft in die Grundschule Kürenz zu verlegen. Der Vorschlag sah zudem vor, dass einige Schüler aus dem Gartenfeld künftig die Grundschule Olewig besuchen. FDP-Sprecher Martin Neuffer verwies zur Begründung darauf, dass die Sanierung der wegen Gebäudeschäden geschlossenen Egbert-Schule oder ein Neubau mindestens 3,5 Millionen Euro kosten würde. Das sei angesichts der schwierigen städtischen Finanzlage und des erbärmlichen Zustands vieler anderer Schulen nicht zu verantworten. Weitere Argumente für den FDP-Vorschlag seien, dass in Kürenz ein weitgehend intaktes Gebäude zur Verfügung stehe und die Grundschule Olewig dann besser ausgelastet sei. Zudem würden die Kosten des Schülertransports reduziert.