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20.07.2015 | Entwicklungskonzept

Zehn-Punkte-Plan für den Sport

Kampf um den Ball bei einem Mixed-Fußbalturnier
Bei Veranstaltungen wie dem Jugendfußball-Cup der Großregion (Foto) steht der Fair-Play-Gedanke im Vordergrund, den sich die "faire Sportstadt" Trier noch stärker auf die Fahnen schreiben will.
Wie soll die Sportentwicklung in den nächsten Jahren aussehen? Welche Sportstätten werden benötigt und welche Sportarten sollten mehr gefördert werden? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat der Stadtrat 2012 ein Konzept in Auftrag gegeben, das nun präsentiert wurde.

Erarbeitet wurde das Konzept zusammen mit der Europäischen Sportakademie auf Grundlage von Befragungen von 67 Sportvereinen, 450 Haushalten und Experteninterviews. Mithilfe eines Zehn-Punkte-Plans soll der Trierer Sport in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden. Der Stadtrat soll das Konzept in seiner Sitzung am heutigen Dienstag zur Kenntnis nehmen. „Mit dem vorliegenden Konzept habe ich dem neuen Sportdezernenten Andreas Ludwig ein schönes Geschenk gemacht“, sagte Bürgermeisterin Angelika Birk, die bis Ende Juni für diesen Bereich verantwortlich war.

Klaus Klaeren, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie, stellte die einzelnen Punkte des Konzepts vor. Der erste ist vor dem Hintergrund von Hallenschließungen und eingeschränkter Nutzung von besonderer Bedeutung, widmet er sich doch dem Erhalt, der Instandsetzung und dem Ausbau der Sporthallen. Birk betonte, dass mit Hochdruck daran gearbeitet werde, die betroffenen Hallen schnellstmöglich wieder nutzbar zu machen. Einige sind bereits wieder offen, bei anderen erfolge die Freigabe in Kürze. Bei der Halle am Mäusheckerweg werde auf Grundlage einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung entschieden, ob generalsaniert oder neu gebaut wird.

Ein weiterer Punkt betrifft die Stärkung der zentralen Sportstätten wie Arena, Moselstadion und die städtischen Freibäder. Sie werden multifunktional durch den Schul-, Breiten-, Leistungs- und Wettkampfsport genutzt und können durch weitere Angebote attraktiver und vielseitiger werden. So möchte man unter anderem Großveranstaltungen fördern. Auch die dezentralen Sport- und Bewegungsangebote sollen an Bedeutung gewinnen: Outdoor-Fitness-Anlagen, Trimm-dich-Pfade, Rad-, Wander- und Laufwege sollen ausgebaut werden.

Die Erstellung eines digitalen Sportstättenatlasses ist Punkt vier des Konzepts. Mit Hilfe des bereits entwickelten Online-Informationsportals kann sich jeder einen Überblick über alle Sportmöglichkeiten in Trier verschaffen, aber auch gezielt nach bestimmten Sportarten oder Vereinen suchen. Das digitale Gerüst ist bereits fertig, nun werden die entsprechenden Daten eingepflegt. Das Portal soll nach den Sommerferien starten.

Förderung des Gesundheitssports

Des Weiteren sieht das Konzept vor, den Gesundheitssport zu fördern. Trotz bereits bestehender Angebote haben die Befragungen ergeben, dass hier noch Bedarf besteht. Zielgruppen sind junge Leute, Menschen mit Behinderung sowie Senioren. Zu einem entsprechenden Gesundheits- und Bewegungsangebot gehören aber auch qualifizierte Übungsleiter, geeignete Räume und Geräte. Das Sportkonzept empfiehlt zudem, die bisherige Organisationsstruktur nicht zu verändern und die Stadionkolonne, Platzwarte und das Personal des Freibads beim städtischen Amt für Schulen und Sport zu belassen. Außerdem fordert das Papier, Triers Ruf als faire Sportstadt weiterhin zu festigen. Spezielle Sportkonzepte, die sich der Förderung von Fairplay widmen, sowie die zahlreichen Ehrungen im Sportbereich, unter anderem der „Fair-im-Sport“-Preis, sollen unter der Dachmarke „Faire Sportstadt Trier“ gebündelt und gefördert werden. Zudem sollen Leitlinien für den Sport in Trier entwickelt werden. Außerdem soll ein Kriterienkatalog erstellt werden, mit dessen Hilfe zum Beispiel festgestellt werden kann, welche Sportstätten in welcher Anzahl und Qualität heute und in Zukunft erforderlich sind.