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04.06.2019 | Kunstgeschichte

Heimkehr nach 100 Jahren: Vier Tietz-Figuren wieder in Trier

Restaurator Henning Wirtz  (2. v. l.) erläutert Kulturdezernent Thomas Schmitt, OB Wolfram Leibe, Dr. Katharina Popanda (Geschäftsführerin Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur) und Museumdirektorin Dr. Elisabeth Dühr (v. l.) den Zustand einer der vier Tietz-Statuen, die eine Tänzerin zeigt.
Restaurator Henning Wirtz (2. v. l.) erläutert Kulturdezernent Thomas Schmitt, OB Wolfram Leibe, Dr. Katharina Popanda (Geschäftsführerin Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur) und Museumsdirektorin Dr. Elisabeth Dühr (v. l.) den Zustand einer der vier Tietz-Statuen, die eine Tänzerin zeigt.

Durch Vermittlung des Auktionshauses Sotheby’s konnte die Stadt Trier vier Skulpturen von Ferdinand Tietz erwerben, die zur ursprünglichen Ausstattung des Trierer Palastgartens gehören. Nach einer 100-jährigen Odyssee kehren die Rokoko-Sandsteinfiguren (datiert um 1760) jetzt an ihren Entstehungsort zurück.

Ferdinand Tietz (circa 1707-1777) gehört zu den bedeutenden Bildhauern des Rokoko. Als Hofbildhauer wirkte er ab 1754 in Trier und hinterließ zahlreiche bildhauerische Meisterwerke, die sich heute unter anderem im Dom, im Kurfürstlichen Palais, in Sankt Paulin und in den Trierer Museen befinden.

Zu seinen wichtigen Projekten unter den Kurfürsten Franz Georg von Schönborn und Johann Philipp von Walderdorff gehört der Hochaltar von St. Paulin, das Treppenhaus des Kurfürstlichen Palais und die Skulpturenausstattung für den Palastgarten. In Zusammenarbeit mit Baumeister Johannes Seiz prägte Tietz maßgeblich das kurtrierische Erscheinungsbild in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Nach einer sechsjährigen Wirkungszeit in Kurtrier zog Ferdinand Tietz weiter nach Bamberg und Würzburg.

Im Gefolge der Säkularisierung unter Napoleon gerieten zahlreiche Skulpturen in Privatbesitz. So auch die vier nun angekauften Figuren: Bis Ende des Ersten Weltkriegs standen sie in einem Garten in der Petrusstraße, danach verliert sich ihre Spur. Über 100 Jahre galten die Figuren, die zwei Musikanten, eine Tänzerin und einen Tänzer zeigen, als verschollen. Im Frankfurter Auktionshaus Sotheby’s wurden die vier unterlebensgroßen Skulpturen im Sommer 2018 zum Verkauf eingeliefert. Durch die Vermittlung des Auktionshauses konnte die Stadt Trier die vier Figuren aus Privatbesitz für die städtische Kunstsammlung erwerben und mit dem heutigen Tag an ihren Ursprungsort zurückführen. Zukünftig werden die frisch restaurierten Meisterwerke im Empfangs- und Veranstaltungssaal Beletage im Palais Walderdorff aufgestellt sein.

„Die Skulpturen sind ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes der Stadt Trier“, erklären Kulturdezernent Thomas Schmitt und Museumsdirektorin Dr. Elisabeth Dühr. „Wir freuen uns, dass durch gemeinsame Anstrengungen diese Meisterwerke jetzt wieder an ihren Ursprungsort zurückkehren“.

Finanziell unterstützt wurde der Ankauf für die städtische Kunstsammlung durch die Stiftung für Kultur Rheinland-Pfalz. Für die Unterstützung im Rahmen der Recherche dankt die Stadt Trier dem Rheinischen Landesmuseum Trier.

Hinweis an die Redaktionen: Unter Downloads finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „Amt für Presse und Kommunikation der Stadt Trier“ an.

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