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30.11.2010

"Brot und Spiele" auf Expansionskurs

Ein Höhepunkt des Herkules-Spektakulums bei „Brot und Spiele“ 2010 war der Kampf des Titelhelden (Jan Krüger) mit der vielköpfigen Hydra.
Ein Höhepunkt des Herkules-Spektakulums bei „Brot und Spiele“ 2010 war der Kampf des Titelhelden (Jan Krüger) mit der vielköpfigen Hydra.
Beim Römerfestival „Brot und Spiele“ 2010 verhinderte der verregnete Sonntag vermutlich einen Besucherrekord. Nach der im Kulturausschuss vorgestellten Bilanz wurden zwischen 13. und 15. August 20.027 Besucher gezählt und damit 1750 weniger als 2009. Nächstes Jahr setzen die Veranstalter  auf Expansion: Das Römerspektakel findet erstmals an zwei Wochenenden statt. Dabei tritt die bekannte Fernsehschauspielerin Kathy Karrenbauer als Amazone auf.

Die Medienfabrik, die „Brot und Spiele“  im Auftrag der Stadt Trier veranstaltet, wurde vor allem durch das große Interesse an dem Herkules-Stück im Amphitheater ermutigt, eine Erweiterung ins Auge zu fassen. „Allein an dem Samstag hätten wir leicht 500 Kartern mehr verkaufen können“, betonte Geschäftsfüher Ronald Frank im Kulturausschuss. Bei den vier Aufführungen des von Alexander Etzel-Ragusa konzipierten Spektakels wurden 300 Karten mehr umgesetzt als 2009. Die Auslastung bei diesem Event lag bei 98 Prozent. Das bedeutet einen weiteren Anstieg im Vergleich mit 2009.

In den letzten Jahren wurden die Inszenierungen im Amphitheater immer aufwändiger. Ein echter Hingucker war 2010 die vielköpfige Hydra. Ihre Spannweite betrug mehr als 25 Meter. Außerdem wurde das Ensemble weiter auf 50 Akteure vergrößert. Bei der mystischen Nacht in den Kaiserthermen traten nach einjähriger Pause wieder Tänzer im Programm auf.

Im Einbaum über den See

Bewährt hat sich, so Frank, die Verlagerung der Schaukämpfe. Sie fanden wegen des großen Besucherinteresses auf der großen Wiese statt. Auf Anhieb ein Erfolg sei die Einbeziehung des kleinen Sees im Palastgarten gewesen. Dank der Unterstützung des städtischen Grünflächenamts wurde die Arbeit eines antiken Binnenfischers präsentiert und kleine Fahrten auf einem Einbaum-Schiff gestartet. Auf neues Terrain wagten sich die Veranstalter auch bei dem „Fabricae“-Werkstätten in Kooperation mit dem Landesmuseum. Die Besucher erlebten antikes Handwerk hautnah mit und erhielten  zudem Zutritt zur regulären Museumsausstellung. Die Einnahmen lagen insgesamt etwas unter dem kalkulierten Wert. Eine Ursache war nach Aussage von Frank der relativ hohe Anteil der Vorverkaufskarten am Umsatz. Sie sind im Verhältnis etwas billiger als Tickets an der Tageskasse. Der Chef der Medienfabrik und Kulturdezernent Thomas Egger lobten die gute Zusammenarbeit mit der Mainzer Generaldirektion Kulturelles Erbe als Hausherr der antiken Stätten.

Kathy Karrenbauer als Amazone

2011 trägt das Spektakel im Amphitheater den Titel „Herkules und die Königin der Amazonen“. Die weibliche Hauptrolle übernimmt die Schauspielerin Kathy Karrenbauer. Sie wurde vor allem bekannt durch die RTL-Serie „Hinter Gittern“.

Von der Verschiebung auf Mitte September erhofft sich die Medienfabrik eine noch größere Nachfrage bei Familien. Viele Eltern und ihre schulpflichtigen Kinder konnten bisher nicht kommen, weil das Festival im Ferienmonat August stattfand. Der Kulturausschuss beschäftigte sich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung mit dem Finanzkonzept 2011 für „Brot und Spiele“. Die abschließende Entscheidung trifft der Stadtrat voraussichtlich am 14. Dezember.