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29.05.2020

Ängste nehmen, Sicherheit geben

Bei einem früheren Kinderrechtetag entstand dieses Bild eines Grundschulkinds, das das Grundrecht auf freie Entfaltung anschaulich in Szene setzt.
Bei einem früheren Kinderrechtetag entstand dieses Bild eines Grundschulkinds, das das Grundrecht auf freie Entfaltung anschaulich in Szene setzt. Foto: Triki-Büro

Familien sind in der Coronakrise gefordert wie schon lange nicht mehr. Das Netzwerk Kinderrechte aus Akteuren der Kinder- und Jugendarbeit, die sich mit dem Triki- Büro als Koordinator für die jüngere Generation einsetzen, präsentiert in der Rathaus Zeitung eine aktuelle Einschätzung der vielfältigen Belastungen und zeigt Hilfsangebote auf:

„Hilfe im Haushalt muss wieder anders organisiert und eingefordert, Strukturen neu geschaffen werden. Werte wie Rücksichtnahme, Geduld, Durchhaltevermögen, Rücksicht, Eigenständigkeit und Zuversicht dürfen eingeübt und gelebt werden. Die Privatsphäre und Ruhebedüfnisse aller Familienmitglieder dürfen Beachtung und Raum finden – und das, obwohl alle vielleicht auf engstem Raum ‚zusammenhocken‘.

Das wichtigste ist aber: Eltern müssen Ängste nehmen, Zuversicht ausstrahlen, Sicherheit und Struktur geben. Das geht nur, wenn Eltern selbst Vertrauen und Zuversicht haben, wenn sie sich bewusst sind, wie sinnvoll und wichtig ihre Arbeit ist, wenn sie sich nicht verunsichern lassen – von Themen wie „Beschneidung unserer Rechte" oder „Angst vor der Zukunft unserer Kinder".

Vielfältige Kinderrechte

Wir möchten gerne einen anderen Fokus schaffen. Einen Blick auf die Rechte, die gerade eine besondere Berücksichtigung finden und die Chancen, die darin für uns alle stecken.

  • Unsere Kinder haben das Recht auf Gesundheit: Wir leben in einer Gesellschaft, die die Schwächeren schützt und sich bestmöglich auf die medizinische Versorgung in dieser besonderen Lage vorbereitet.
  • Unsere Kinder haben das Recht auf ein Zuhause: Sie dürfen in dieser Zeit ihre Familie näher und intensiver erleben, mehr Zeit miteinander verbringen, mehr zusammen reden, sich anvertrauen, mehr Verantwortung übernehmen, sich mehr reiben – und daran wachsen.
  • Unsere Kinder haben das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung: Wann durften sie zuletzt einfach ausschlafen, zu Hause bleiben und spielen, sich langweilen, sich selbst organisieren… Durch freies, unverplantes Spiel bildet sich Resilienz, die Fähigkeit, Krisen positiv zu bewältigen.
  • Unsere Kinder haben das Recht auf Bildung: Nicht nur die Schule bildet. Naturerfahrung, kochen, Zeitschriften lesen, Kindernachrichten hören, Rätsel lösen, experimentieren, Fahrrad reparieren… all das ist Bildung fürs Leben."

Der Text des Kinderrechtenetzwerks endet mit einem Appell an die Eltern: „Haben Sie den Mut, in diesen Zeiten das Positive zu sehen. Im Hier und Jetzt, in ihrem Kind, in ihrer Familie, in der jetzigen Situation. Und wenn Sie dann merken, der Schuh drückt, wenn Ängste und Sorgen Sie und Ihre Familie plagen, dann stehen Sie damit auch nicht allein. Vertrauen Sie sich jemandem an." Auf der Seite www.kinderrechte-trier.de finden Eltern und weitere Interessenten eine vielfältige Übersicht von Unterstützungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Familien.