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03.12.2019

Arbeitsmarkt zeigt sich robust

Maurer bei der Arbeit
Solange das Wetter noch mitspielt, kann auf dem Bau gearbeitet werden – das kann sich jedoch mit dem ersten Schnee und Frost schnell ändern. Foto: Pixabay
Noch trotzt der regionale Arbeitsmarkt der winterlichen Eintrübung. Seit September verharrt die Arbeitslosenquote stabil bei 3,1 Prozent. Lediglich 37 Personen mehr als im Oktober verzeichnet die Agentur für Arbeit in ihrer Novemberstatistik.

Heribert Wilhelmi, Chef der Trierer Agentur für Arbeit, erläutert: „Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich derzeit sehr robust. Das spricht für die insgesamt gute Verfassung der regionalen Wirtschaft. Das bedeutet aber auch, dass die aktuell noch eher milden Temperaturen und das bevorstehende Weihnachtsgeschäft dafür sorgen, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sehr viele Menschen saisonbedingt entlassen wurden." Dass sich das in den kommenden Wochen schnell ändern kann, weiß der Arbeitsmarktexperte ebenfalls: „Wir rechnen vielleicht im Dezember, sicherlich aber im Januar mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Wann genau und wie heftig die Winterarbeitslosigkeit die Region treffen wird, ist allerdings insbesondere vom Wetter abhängig." Falls es in den nächsten Wochen also einen Wintereinbruch mit frostigen Temperaturen geben sollte, werde in den Außenberufen – auf Baustellen, in Gärten, im Straßenbau – die Arbeit weitestgehend eingestellt, ist sich Wilhelmi sicher.

Um den Saisoneffekt in der Baubranche abzumildern, gibt es das Saison-Kurzarbeitergeld. Dank dieser gesetzlichen Regelung halten die Betriebe wertvolle Stammkräfte, weil sowohl bei witterungsbedingtem Arbeitsausfall als auch bei Arbeitsmangel Lohnersatzleistungen gezahlt werden können.

In der Region Trier zählte die Arbeitsagentur im November 9047 Arbeitslose. Somit sind 37 Menschen mehr ohne Job als noch im Oktober. Die Quote verharrt bei 3,1 Prozent. Im Vergleich zum November 2018 ist sie leicht um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.

In der Stadt Trier ist von einer winterlichen Eintrübung ebenfalls noch nichts zu spüren: Die Zahl der Arbeitslosen ist sogar im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Mit 2878 Jobsuchenden sind 38 Triererinnen und Trierer weniger arbeitslos als im Oktober. Die Quote bleibt bei 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit jedoch im regionalen Vergleich stark angestiegen, und zwar von 4,2 auf 4,8 Prozent. Grund ist die höhere Ausländerarbeitslosigkeit in Trier im Vergleich zu den umliegenden Landkreisen. 29 Prozent aller Arbeitslosen in Trier sind Ausländer. Das entspricht einer Steigerung von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Landkreis Trier-Saarburg liegt der Ausländeranteil bei 20 Prozent, im Kreis Bernkastel-Wittlich bei 22 Prozent. Die gute Infrastruktur in Trier trage dazu bei, dass viele geflüchtete Menschen ins Oberzentrum kommen, erklärt Wilhelmi. Viele geflüchtete Menschen hätten bereits Jobs gefunden. Diejenigen, die noch ohne Arbeit sind, werden überwiegend vom Jobcenter bei der Arbeitssuche unterstützt.