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04.01.2022

Impfen gegen Omikron

Mit Blick auf betroffene Nachbarländer muss sich auch Rheinland-Pfalz auf schnell ansteigende Infektionszahlen einstellen. Um die Welle abzumildern, gelten wieder verschärfte Kontaktbeschränkungen. Derweil zieht die Stadt Trier eine positive Bilanz des Impfens gegen das Coronavirus: Die Impfquoten in der Stadt liegen im bundesweiten Vergleich im oberen Bereich.

Im Impfzentrum Rheinland-Pfalz Trier – das die Stadt gemeinsam mit dem Landkreis Trier-Saarburg betreibt – wurden im vergangenen Jahr insgesamt über 210.000 Impfungen organisiert. Bis zum 30. September ließen sich 86.556 Menschen ihre erste und 82.902 Menschen ihre zweite Impfung geben, 633 Menschen eine Auffrischung. Seit der Wiedereröffnung am 24. November wurden 4300 Erstimpfungen, 2100 Zweit- und knapp 35.000 Auffrischungsimpfungen im Impfzentrum organisiert. Auf Seiten der Stadt hatte die Berufsfeuerwehr die Koordination des Impfzentrums übernommen. Der zuständige Trierer Ordnungsdezernent Ralf Britten dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Impfzentrum für den unermüdlichen und flexiblen Einsatz im gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie. Neben dem „normalen“ Tagesgeschäft, bei dem derzeit bis zu 1700 Impfungen pro Tag verabreicht werden, gab es im Verlauf des Jahres Sonderaktionen wie eine lange Nacht des Impfens insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene sowie im Dezember mehrere Familienimpftage.

Am Impfen der Bevölkerung waren neben dem Impfzentrum die beiden großen Trierer Kliniken beteiligt, darunter zuletzt auch der Impfbus des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen, mobile Impfteams und die Impfbusse des Landes sowie zahlreiche Haus- und Fachärzte in der Stadt. Die Impfquoten in Trier liegen im bundesweiten Vergleich im oberen Bereich. Bis zum Jahresende sind 78 Prozent aller Triererinnen und Trierer zweifach geimpft (bundesweit 71 Prozent), 42,3 Prozent der Triererinnen und Trierer haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten (bundesweit 38 Prozent). Bezogen auf die Menschen über zwölf Jahre sind bereits 87 Prozent der Triererinnen und Trierer mit zwei Impfungen gegen schwere Verläufe der Corona-Erkrankung gut geschützt.

Besonders wichtig wird die Impfung hinsichtlich der Omikron-Variante des Coronavirus. Auch wenn Omikron den Schutz teilweise unterlaufen könne, sei die Impfung trotzdem wichtig. „Sie schützt vor schweren Krankheitsverläufen“, unterstreicht Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schütze eine Zweifachimpfung, wenn sie nicht älter als sechs Monate sei, zu 70 Prozent vor einem Krankenhausaufenthalt, sogar zu 80 Prozent vor einer Einweisung auf eine Intensivstation. Wer geboostert sei, habe demnach sogar einen Schutz bis zu 70 Prozent vor einer Infektion. Auch 12- bis 17-Jährige können sich mittlerweile für eine Auffrischungsimpfung drei Monate nach der Zweitimpfung registrieren.

Um die neue Welle mit der Omikron-Variante zu bremsen, weitet das Land die Kontaktbeschränkungen auch auf Geimpfte und Genesene abgestuft aus, denn die Impfdurchbrüche zeigen, dass auch sie das Virus weitertragen können. So sind private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen im öffentlichen Raum nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind hiervon ausgenommen. Sobald eine ungeimpfte Person an einer Zusammenkunft teilnimmt, gelten die Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Personen: Das Treffen ist also auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt.Des Weiteren finden überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen aktuell ohne Zuschauer statt. Auch Clubs und Discos bleiben zu.

Eine Gefahr sehen Wissenschaftler durch die extreme Ansteckungsgefahr von Omikron vor allem darin, dass Infektionen und Quarantänen so stark ansteigen könnten, dass es zu erheblichen Personalausfällen – auch bei der sogenannten kritischen Infrastruktur wie Polizei, Feuerwehr oder Gesundheitswesen – kommen könnte. Bund und Länder wollen sich am 7. Januar zu einer Schaltkonferenz treffen, um die weitere Strategie zu beraten. Lauterbach machte deutlich, dass angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland Eile geboten sei.