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01.08.2023

Autofreie Innenstadt auf Platz 1

Das Foto zeigt den Parkplatz auf dem Augustinerhof, der voller Autos steht. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Die meisten Menschen stimmten für den Vorschlag „Autofreie Innenstadt“, der auch vorsieht, den Parkplatz auf dem Augustinerhof aufzuheben und dort einen Platz mit Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Die Verteilung des Straßenraums ist jedes Jahr ein beliebtes Thema beim Trierer Bürgerhaushalt. 2023 geht der Gewinnervorschlag jedoch einen Schritt weiter. Über die Umsetzung der Vorschläge berät der Stadtrat Ende des Jahres.

Über 550 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich auf der Plattform mitgestalten.trier.de an der Abstimmung zum Bürgerhaushalt. Dabei konnten sie aus 60 eingereichten Vorschlägen ihre Favoriten wählen. Die 30 bestbewerteten Vorschläge werden jetzt von den jeweils zuständigen Fachämtern mit einer Stellungnahme versehen und dann dem Stadtrat im Rahmen der Etatberatungen zur Entscheidung vorgelegt.

Im Trierer Bürgerhaushalt konnten die Bürgerinnen und Bürger Ideen einreichen, wofür die Stadt Trier Geld ausgeben soll, wie sie welches einnehmen oder wo sie sparen kann. Sie können dadurch aktiv an der Aufstellung des städtischen Haushalts mitwirken.

Jeder Nutzer konnte insgesamt zehn Stimmen vergeben: Entweder für einen oder aufgeteilt auf mehrere Vorschläge. Mit 485 gingen die meisten Stimmen für den Vorschlag „Autofreie Innenstadt" von Nutzer Frank ein. Seine Anregung beinhaltet mehrere Schritte, wie die autofreie Innenstadt gelingen soll. Er fordert keinen Autoverkehr innerhalb des Alleenrings und schlägt vor, den Parkplatz vor dem Rathaus am Augustinerhof aufzuheben und dort Möglichkeiten zum Verweilen zu schaffen. Mit der Idee, die Parkplatzfläche am Augustinerhof neu zu gestalten, befasste sich im Frühjahr auch das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK). Ein Projekt sah vor, die Fläche zu einem Bürgergarten ohne Autoverkehr zu entwickeln. Auch die Vorhaben des ISEK konnten auf der Bürgerbeteiligungsplattform bewertet und priorisiert werden. Das Konzept mit seinen Maßnahmen soll im Herbst vom Stadtrat beschlossen werden.

Der mit 349 Stimmen zweitbeliebteste Vorschlag fordert eine Neuanlage beziehungsweise Reaktivierung eines öffentlichen Spielplatzes im Keuneweg. Nutzerin Laura erklärt ihre Idee: „Um zu einem Spielplatz zu gelangen, sind längere Spaziergänge oder auch eine Autofahrt notwendig, da der Petrisberg, auch wenn er nicht weit entfernt liegt, mit einem Kinderwagen oder Fahrrad nur schwer zu erreichen ist." Das gleiche gelte auch für die Spielplätze in Richtung Weidengraben.

Dahinter folgte die Idee „Zuschüsse für Stoffwindeln" von Nutzer Johannes. Er führt aus, dass es sowohl aus ökologischer, ökonomischer als auch aus pädagogischer Sicht sinnvoll sei, Anreize zu schaffen, Stoffwindeln zu nutzen. Sein Vorschlag erhielt 289 Stimmen.

Die 30 bestbewerteten Vorschläge werden jetzt von der Verwaltung mit einer Stellungnahme versehen und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Die Entscheidung über die Umsetzung fällt im Rahmen der anstehenden Haushaltsberatungen. Zusätzlich wurden alle Vorschläge, die sich auf einen Stadtteil beziehen, an die Ortsbeiräte für die Beratungen ihrer Budgets weitergeleitet.

Johanna Pfaab