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23.02.2010

Alles andere als langweilig

Gut gelaunt begrüßt Maria Ullrich (2. v. r.) an ihrem Ehrentag mit ihrem Sohn Johannes (r.) Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani (l.) und den Filscher Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles.
Gut gelaunt begrüßt Maria Ullrich (2. v. r.) an ihrem Ehrentag mit ihrem Sohn Johannes (r.) Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani (l.) und den Filscher Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles.
„Sie könnten 20 Jahre jünger sein, so gut, wie Sie aussehen.“ Es war nicht nur dieses Kompliment von Beigeordneter Simone Kaes-Torchiani, das Maria Ullrich erfreute. Auch von den Glückwünschen aus Stadt und Land zu ihrem 101. Geburtstag war die älteste Filscherin sichtlich gerührt. Mit ihrem guten Gedächtnis beeindruckte die gut gelaunte 101-Jährige ihre Gratulanten, zu denen auch Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles gehörte.

Gerne erinnerte sie sich an ihre Kindheit und Jugend in Schatzlar und ließ dabei den Blick über ein Bild ihrer alten Heimat im Riesengebirge streifen. „Ich war eine sehr gute Schülerin“, erzählte sie nicht ohne Stolz.

Traurigere Züge nahm das Gesicht der Jubilarin an, als sie sich an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerte. Ihr Mann war in französischer Kriegsgefangenschaft und sie wurde 1947 mit ihren beiden Kindern in die Tschechoslowakei zwangsumgesiedelt. Ein Jahr dauerte es, bis sie ihrem Mann nach Frankreich folgen konnte. Von dort ging die junge Familie nach vier Jahren zurück nach Deutschland, 1954 fand sie in Trier eine neue Heimat.

Noch immer wohnt die 101-Jährige mit ihrem Sohn Johannes, der sich um sie kümmert, in einem Haus in Filsch. „Mein Sohn kann alles, auch kochen“, erzählte sie mit strahlenden Augen. Besonders gerne isst sie Kartoffelbrei und Nürnberger Rostbratwürstchen. „Ich habe selbst auch immer gern gebacken“, verriet sie lächelnd ihren Gästen. Mit Leichtigkeit erinnerte sich Maria Ullrich an die einzelnen Arbeitsschritte, mit denen sie früher beispielsweise Krapfen zubereitet hat. Vor ein paar Tagen ging sie ihrem Sohn dabei sogar noch zur Hand. „Langweilig ist es mir nie.“