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20.01.2009

Viel mehr als ein Laden

Fredi Winter und Jürgen Borniger (Awo, v. l.)  präsentieren mit OB Jensen und zwei Verkäuferinnen den wiedereröffneten Laden. Die früheren Inhaber Susanna und Franz Krebs (Mitte) freuen sich mit den neuen Betreibern.
Fredi Winter und Jürgen Borniger (Awo, v. l.) präsentieren mit OB Jensen und zwei Verkäuferinnen den wiedereröffneten Laden. Die früheren Inhaber Susanna und Franz Krebs (Mitte) freuen sich mit den neuen Betreibern.
„Hier gibt es nur Gewinner: Die Bewohner des Maarviertels, die weiterhin direkt vor der Haustür Einkäufe erledigen können und die neuen Mitarbeiter, die sonst kaum eine Chance hätten, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren.“ Mit diesen Worten würdigte OB Klaus Jensen die Wiedereröffnung des kleinen Supermarkts gegenüber dem Moselstadion, der jetzt von der Suchthilfe gGmbH der Arbeiterwohlfahrt (Awo) aus Neuwied betrieben wird. Sie beschäftigt dort Personen, die in speziellen Wohngruppen für Suchtkranke in Pfalzel und Bitburg betreut werden.
 
Mit dem ambitionierten Projekt in Trier-Nord betritt der Sozialverband Neuland, denn erstmals in Rheinland-Pfalz arbeiten Suchtkranke mit Unterstützung von Betreuern in einem Geschäft. Bislang sind sie häufig in Behindertenwerkstätten tätig. Diese Arbeit kann aber oft nicht ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht werden. Der neue Laden ist nach Einschätzung von Fredi Winter, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbands Neuwied, zu dem die Suchthilfe gehört, ein kleiner, aber wichtiger Baustein zur Integration der Suchtkranken.  

Guildo Horn früher Stammkunde

An der Wiedereröffnung des Läd-chens nahm neben vielen Gästen, darunter mehrere Mitglieder des Stadtrats, auch das Ehepaar Susanna und Franz Krebs teil. Die Familie hatte den Laden 37 Jahre betrieben und zu einer Institution im Maarviertel gemacht. Er war, so Fredi Winter, ein Kommunikationszentrum und oft auch eine Sozialstation. Ein früherer Stammkunde war der bekannte Trierer Entertainer Guildo Horn, der aus dem Stadtteil stammt und sich an viele Besuche in seiner Kindheit erinnert. Er musste wegen einer Erkrankung kurzfristig seine Teilnahme an der Wiedereröffnung absagen.

Als vor einiger Zeit bekannt wurde, dass die Familie Krebs den Laden aufgeben will, setzten sich Oberbürgermeister Klaus Jensen sowie Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung für die Fortführung des Geschäfts ein. Als klar war, dass die Übernahme für einen privaten Inves-tor zu riskant ist, entstand die Idee, die Awo als Partner zu gewinnen.

Das neue „Lädchen“ am Stadion ist geöffnet Montag bis Freitag, 7 bis 13 und 14 bis 19 Uhr, sowie am Samstag von 7 bis 13 Uhr. Das bewährte Sortiment der früheren Betreiber wird beibehalten. Neben Lebensmitteln, Zeitschriften und Getränken sind dort auch Fleisch- und Backwaren zu haben.