Sprungmarken
27.11.2012

Spaß mit fahrbaren Gelben Tonnen

A.R.T.-Azubis fahren auf umgebauten Segways durch die Innenstadt und werben für Abfallvermeidung. Foto: A.R.T.
A.R.T.-Azubis fahren auf umgebauten Segways durch die Innenstadt und werben für Abfallvermeidung. Foto: A.R.T.
Mit fahrenden Mülltonnen und einem Infostand hat der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T.) vergangene Woche in der Innenstadt unter dem Motto „Weniger Verpackung – mehr Genuss“ bewusst für die Müllvermeidung geworben. Die Aktion fand im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung statt.

„Wir wollen mit unserer Aktion zum Schmunzeln und mit dem Motto zum Nachdenken anregen“, erklärt Max Monzel, Geschäftsführer des A.R.T. Im Mittelpunkt stand die Frage, was passiert, wenn Verpackungen eingespart werden. Antworten auf diese und weitere Fagen von interessierten Passanten gaben sieben Auszubildende des A.R.T., die sich spontan bereit erklärt hatten, als Abfallvermeidungsberater auf Segways an der Aktion teilzunehmen.

Dabei bewies der A.R.T. Humor: Bei abnehmenden Verpackungsbergen könnten die gelben Luftballons an die Stelle von Gelben Säcken treten und Gelbe Tonnen würden zu fahrbaren Spaßmobilen, wie die umfunktionierten, elektrisch angetriebenen Segways verdeutlichten. Nach Angaben von Pressesprecherin Elisabeth Hill war die Aktion ein voller Erfolg. Insbesondere am Samstag hätten viele Familien den Weg zum A.R.T.-Infostand gefunden.
 
Tatsächlich trägt Abfallvermeidung dazu bei, Energie und Rohstoffe einzusparen. „Das wird auch höchste Zeit. Denn bei dem derzeitigen Verbrauch unserer Ressourcen sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen“, betont Hill, die die Aktionstage für den A.R.T. organisiert hat. Zwar sei in der Abfallwirtschaft viel bewegt worden. Insbesondere die Verwertung hätte sich in den letzten Jahren enorm entwickelt, so dass man heute von Kreislaufwirtschaft sprechen kann.

Die tatsächliche Müllmenge aber steigt bundesweit von Jahr zu Jahr. Beispielsweise produzierte 2011  in Trier jeder Einwohner durchschnittlich rund 450 Kilogramm Abfall. Davon sind 140 Kilogramm Altpapier, Altglas sowie Leichtverpackungen und 115 Kilogramm Gartenabfälle. Zum Vergleich: 1992 – also ein Jahr vor der Einführung des Gelben Sackes – lag die Gesamtabfallmenge im Entsorgungsgebiet des A.R.T. bei rund 310 Kilogramm pro Einwohner.

„Wir wollten mit dieser Aktion die Abfallvermeidung noch einmal ins Gedächtnis rufen. Denn der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht“, stellt Monzel klar. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben es beim Einkauf selbst in der Hand. Warum müssen Brötchen morgens in eine Brötchentüte und dann noch in eine neue Plastiktüte gepackt werden? Wenn nicht beide, so kann zumindest letztere durch einen mitgebrachten Baumwollbeutel ersetzt werden. Warum müssen Äpfel und Bananen in Tüten verpackt werden, wo sie doch von Natur aus mit der besten, denkbaren Verpackung ausgestattet sind? Es gibt unzählige weitere Beispiele.

„Wir streben an, im kommenden Jahr auch personell verstärkt an diesem Thema zu arbeiten“, erklärt Monzel. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen. Unter www.art-trier.de können sie ihre Ideen zur Abfallvermeidung präsentieren. Der A.R.T. verlost unter allen sinnvollen Vorschlägen zur Abfallvermeidung fünf Carrycruiser (Einkaufstrolleys) von Reisenthel, die sich hervorragend zum abfallarmen Einkauf im Alltag einsetzen lassen.