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03.10.2023

Neue Ausstellung „Tell Me More“: Geschichten aus 2000 Jahren Malerei

Ausstellungsraum mit verschiedenen Bildern an den Wänden
In der neuen Ausstellung des Stadtmuseums lohnt es sich, die Bilder genau zu betrachten und die Geschichten zu entdecken, die sie zu erzählen haben. Foto: Kathrin Koutrakos

Eine hochkarätige Gemäldeausstellung mit Angeboten für alle Besuchergruppen – das ist „Tell Me More. Bilder erzählen Geschichten“ im Stadtmuseum Simeonstift. Bis 2. Juni 2024 ist die Schau mit knapp 200 Ausstellungsstücken – darunter Kunstprominenz wie Marc Chagall, Max Liebermann und Carl Spitzweg – zu besichtigen.

Am Anfang der neuen Ausstellung stand eine frustrierende Beobachtung: „Wir haben in den vergangenen Gemäldeausstellungen immer wieder gesehen, dass unsere Besucherinnen und Besucher relativ schnell durch die Räume gehen und die Gemälde oft nur kurz betrachten“, erklären die Kuratorinnen Dorothée Henschel und Alexandra Orth. „Dabei gibt es so viel zu entdecken, auf den ersten, aber vor allem auf den zweiten Blick“. Ziel war für die beiden Museumsmitarbeiterinnen daher, eine Ausstellung zu schaffen, die Bilder zum Sprechen bringt und zum Verweilen einlädt. Die Wechselausstellungsräume haben dafür die Anmutung eines Kunstdepots angenommen: weiße Gitterwände und in jeder Station eine vertiefende Arbeitsstation, an der die Gäste selbst aktiv werden und die Regeln der Kunst ausprobieren können – von der Bildkomposition bis zur Perspektivzeichnung.

Die Ausstellung ist ein Spaziergang durch die Geschichte der Malerei von der Antike bis in die Gegenwart und legt ihren Fokus auf die Geschichten hinter den Kunstwerken. Zwischen dem ältesten Stück, einem Mumienporträt aus dem alten Ägypten und dem Gemälde „Wein-Stand“ von Martina Diederich, liegen fast 2000 Jahre Kunstgeschichte. Die Präsentation der Gemälde folgt thematischen Stationen, die den Gattungen der Malerei entsprechen: Porträt, Landschaft, religiöse und mythologische Darstellungen, Stillleben, Historienbilder und abstrakte Malerei. In einer eigenen Station zur Stadtgeschichte wirft die Ausstellung außerdem historische Schlaglichter auf Trier – von Szenen mittelalterlicher Kriege bis zum Feierabend-Stau auf der Bitburger, den der Maler Josef Hammen im Bild festgehalten hat.

Es sind aber nicht nur die hochkarätigen Gemälde, die diese Ausstellung ausmachen, sondern auch die mit viel Wissen und Liebe zum Detail realisierten Vermittlungsangebote, die zeigen, dass das Stadtmuseum in Sachen Didaktik am Puls der Zeit ist. Mittels eigener Versuche an interaktiven Stationen sind alle Besucher eingeladen, die Geschichten der Bilder im Wortsinne zu begreifen. Und wenn hier von „allen Besuchern“ die Rede ist, dann sind auch jene mitgemeint, die eine Einschränkung mitbringen: Mit Angeboten für seh- und hörbehinderte Besucher sowie in Leichter Sprache wurden Barrieren abgebaut, die einem Museumsbesuch vielleicht im Wege gestanden hätten. Museumsdirektorin Dr. Viola Skiba, die seit vier Wochen im Amt ist, freut sich über die gelungene erste Eröffnung: „Ich bin gesegnet mit einem unglaublich engagierten Team und freue mich über eine Ausstellung, die den mehrfachen Besuch lohnt und die enorme Bandbreite unserer Sammlung zeigt.“

Mehr Infos auf der Webseite des Museums

Von Kathrin Koutrakos