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04.03.2008

Zukunft gesucht: Kind und Karriere

Bei den Gruppentreffen tauschen sich die jungen Mütter untereinander aus. Beate Gores von der Arbeitsvermittlung CuT aus Saarburg (3.v.r.) berät die Frauen und hilft bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Teilzeit.
Bei den Gruppentreffen tauschen sich die jungen Mütter untereinander aus. Beate Gores von der Arbeitsvermittlung CuT aus Saarburg (3.v.r.) berät die Frauen und hilft bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Teilzeit.
„Es ist nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bekommen,“ sagt Daniela. Sie ist 25, allein erziehend und hat zwei kleine Kinder. Die Schwangerschaften waren nicht geplant, schon früh wurde sie Mutter. Eine Berufsausbildung hat sie nicht, doch das soll sich jetzt ändern. Sie hat es bereits geschafft, einen Schulabschluss nachzuholen, so schnell wie möglich möchte sie nun auch einen Ausbildungsplatz bekommen.
 
In einer ähnlichen Situation wie Daniela sind acht weitere Frauen aus Trier, die derzeit am LOS-Projekt „Teilzeitausbildung für junge Mütter“ teilnehmen, das gemeinsam von der Katholischen Bildungsstätte Remise in Ehrang und der Arbeitsvermittlung CuT in Saarburg veranstaltet wird. Durch Gruppentreffen und in Einzelgesprächen berät Beate Gores von CuT die Frauen und unterstützt sie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Teilzeit. „Es ist eine tolle Möglichkeit für junge Mütter, Familie und Ausbildung zu vereinbaren. Doch bisher sind sowohl die Arbeitgeber als auch potenzielle Azubis zu wenig darüber informiert“, sagt Beate Gores.

Vollwertiger Abschluss

Die Teilzeit-Lehrlinge verbringen 75 Prozent der normalen Wochenarbeitszeit im Betrieb, die Berufsschule besuchen sie wie alle anderen Azubis auch. Sie bekommen zwar weniger Gehalt, erwerben innerhalb derselben Zeit jedoch den gleichen Abschluss wie die Vollzeit-Lehrlinge.

Perspektive durch Ausbildung

„Für mich bedeutet es eine große Chance, mehr aus meinem Leben zu machen“, meint Florence. Für die allein erziehende Mutter hat sich bereits einiges geändert: „Früher war ich gehemmt, habe gedacht, ich komme nicht weit, aber ich will einfach alles geben, um eine neue Perspektive zu haben.“
 
Durch das Projekt bekommen die Frauen Unterstützung bei Jobrecherche, Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen. Gores nimmt Kontakt zu Arbeitgebern auf und wirbt für die Teilzeitausbildung. Auch um die Betreuung der Kinder wollte die Beraterin sich kümmern, doch das haben die Frauen bereits selbst erledigt.
„Nur zuhause sitzen, das war nichts für mich“, meint die 21jährige Sabrina, die gerne Verkäuferin werden will. Deshalb geht sie jobben, während ihr Kind im Kindergarten ist. Doch um etwas nachweisen zu können, muss nun ein Ausbildungsplatz her. Alle neun Frauen, die am Projekt teilnehmen, haben einen Schulabschluss. Motiviert sind sie sowieso. „Außerdem besitzen wir Organisationstalent, sind zuverlässig und verantwortungsbewusst“, sagt Florence und ruft damit alle familienfreundlichen Arbeitgeber auf, sich zu melden. Ansprechpartner ist CuT in Saarburg, Telefon: 06581/996690.