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04.01.2022

Digitalisierung auf den Weg gebracht

In der Woche vor Weihnachten hatte Dr. Eva Seidenfaden ihren letzten Arbeitstag in der Wissenschaftlichen Bibliothek
In der Woche vor Weihnachten hatte Dr. Eva Seidenfaden ihren letzten Arbeitstag in der Wissenschaftlichen Bibliothek.

Nach rund 27-jähriger Tätigkeit in der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier ist die 65-jährige Abteilungsleiterin Dr. Eva Seidenfaden in den Ruhestand gegangen. Die promovierte Romanistin stammt aus Gelsenkirchen-Buer und schlug nach dem Studium an der Justus-Liebig-Universität in Gießen eine wissenschaftliche Laufbahn am Institut für Romanische Philologie ein. Dann kam es aber zu einer Umorientierung: „Nicht zuletzt die Unsicherheit durch die damals schon üblichen ‚Kettenverträge‘ bei der Beschäftigung wissenschaftlicher Mitarbeiter hat dazu geführt, mich um eine Ausbildung als Bibliotheksreferendarin in Hessen zu bewerben“, erinnert sich Seidenfaden. Nachdem sie die Staatsprüfung für den Höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken abgelegt hatte, bewarb sie sich erfolgreich um eine an der Trierer Bibliothek ausgeschriebenen Stelle. Arbeitsschwerpunkte waren unter anderem der Bestandsaufbau sowie schriftliche und mündliche Auskünfte für die Kundinnen und Kunden.

In ihrer Tätigkeit musste sich Seidenfaden, die in den letzten Jahren auch Stellvertreterin von Bibliotheksdirektor Michael Embach war, immer wieder in neue Felder einarbeiten, die nicht unbedingt im Studium oder in der Bibliotheksausbildung auf der Agenda standen: Sie kümmerte sich etwa um die Einführung der Doppik. Bei der Umstellung auf die moderne kaufmännische Buchhaltung musste eine Eröffnungsbilanz erstellt werden.

Weitere Herausforderungen waren die verschiedenen Etappen der Sanierung des Gebäudes an der Weberbach sowie die Ausschreibung und Implementierung eines integrierten Bibliothekssystems. Damit wurde unter anderem die Voraussetzung geschaffen, dass Daten in den Katalog eingegeben sowie den Kundinnen und Kunden Recherchen über den Online-Katalog (OPAC) angeboten werden können. Seidenfaden hat insgesamt von Anfang an die Digitalisierung der Bibliothek begleitet, darunter den Aufbau des eigenen Internetportals: „Wir haben sehr klein angefangen und zunächst mit einer selbstgestrickten Lösung gearbeitet.“ Sie war bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand die EDV-Ansprechpartnerin der Wissenschaftlichen Bibliothek und bedankt sich beim Team, aber auch bei vielen weiteren Kollegen aus anderen Abteilungen der Stadtverwaltung für die langjährige gute Zusammenarbeit.