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14.02.2012

Die "tollen Tage" können kommen

Mit einem umfassendem Konzept aus Kontrollen und Hilfen wollen die kommunalen Jugendschützer, die Polizei sowie Ordnungs- und Rettungsdienste sicherstellen, dass die Narren die „fünfte Jahreszeit“ unbeschwert genießen können. Vor allem am „Fetten Donnerstag“ gibt es immer wieder Probleme durch stark alkoholisierte Kinder und Jugendliche.

2011 herrschte am „Fetten Donnerstag“ zum Start der „tollen Tage“ Hochbetrieb in der Innenstadt. Bei vorfrühlingshaft mildem Wetter tummelten sich rund 4 000 Narren auf Straßen und Plätzen, darunter viele Kinder und Jugendliche. Trotz einiger unerfreulicher Vorfälle und aggressiver Pöbeleien durch volltrunkene Narren bewährte sich insgesamt das Sicherheits- und Hilfskonzept. Es wurde in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt: Um Verletzungen durch Splitter zu verhindern, gilt von 11 bis 18 Uhr auf dem Hauptmarkt ein Glasverbot. Es hat sich nach Einschätzung aller Beteiligten bewährt. Sechs Beamte des Kommunalen Vollzugsdienstes kontrollieren auch, ob unter 18jährige hochprozentige Getränke mit sich führen. Auf dem Hauptmarkt gibt es nur Bier in Plastikbechern. Hochprozentige Getränke werden nicht ausgeschenkt.

Seit 2010 sind zusätzlich je zwei Jugendamtsmitarbeiter von Stadt und Kreis im Einsatz und melden sich bei Familien, deren Kinder stark alkoholisiert angetroffen werden, aber nicht als Notfall im Krankenhaus landen, sondern im Jugenddezernat der Polizei in der Karthäuser Straße. Dieses Konzept bietet nach Einschätzung der regionalen Jugendschutzbeauftragten Christine Schmitz viele neue Ansatzpunkte, mit Familien über das Thema Alkoholmissbrauch ins Gespräch zu kommen und das Problembewusstsein zu schärfen. Manche Eltern seien sogar ausgesprochen dankbar über das Angebot und die Möglichkeit, sich unkompliziert kompetente Hilfe zu holen.

Sorge bereitet der regionalen Jugendschutzbeauftragten aber die Tatsache, dass viele ältere Jugendliche über 18 Jahre hochprozentige Getränke kaufen und ihn dann auf der Straße und bei Feten an Jüngere weitergeben. An diesem Punkt stoßen die Kontrollen der Jugendschützer in Läden und Tankstellen an ihre Grenzen.

In den vergangenen Jahren gab es nach der Einschätzung des Trierer Klinikums Mutterhaus einen Anstieg des Alkoholmissbrauchs bei Jugendlichen, besonders an den „tollen Tagen“. Zudem würden die Notfallpatienten immer jünger. Nicht nur im Interesse der eigenen Gesundheit, sondern auch für einen entspannten Karnevalsspaß appelliert Schmitz an die Jugendlichen, sich an die Regeln zu halten. Für eine stressfreie Heimfahrt steht neben den Stadtwerkebussen das Jugendtaxi zur Verfügung.

Das Programm für Narren jeden Alters beginnt am „Fetten Donnerstag“ gegen 10.30 Uhr mit der Erstürmung des Rathauses durch das Prinzenpaar. Die große Fete mit der Proklamation der närrischen Regenten folgt ab etwa 11 Uhr auf dem Hauptmarkt.