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05.06.2007

Renommierter Bildhauer

OB Klaus Jensen (l.) im Gespräch mit Guy Charlier.
OB Klaus Jensen (l.) im Gespräch mit Guy Charlier.
Guy Charliers Skulpturen sind den Kunstfreunden vertraut, die schlanken Stelen mit meist bronzenen Köpfen, Büsten oder Torsi sind aus vielen Ausstellungen bekannt. Sie stehen auf ausgesuchten Plätzen im öffentlichen Raum, so in Olewig oder auf dem ehemaligen LGS-Gelände. Auch im Trier-Zimmer des Rathauses steht seit kurzem eine dieser bronzenen Köpfe. Auf grob behauenem Lärchenholz ruhend, schaut das schmale Gesicht auf die „zwei Silhouetten“ an der gegenüberliegenden Wand. Mit expressivem schwarzen Grafit-Strichen hat Charlier seinen Malgrund bearbeitet, dessen weiße Fläche eine anthrazit-farbige Zeichnung durchscheinen lässt.

Die Arbeiten des in Roanne (Frankreich) geborenen Künstlers sind eigenständig und keine Vorstufe zu seinen Skulpturen. Dennoch bestimmt auch auf seinen Zeichnungen das Menschenbild die Darstellung. Besonders eindrucksvoll ist der „Christus“. Nur wenige Striche setzen sich aus der dynamischen Verdichtung des Motivs ab. Sie genügen, um weibliche Züge des Gekreuzigten zu zeigen. Auch bei   weiteren Motiven beeindruckt die Strichführung, die oft erst auf den zweiten Blick einen Kopf oder Körper erkennen lässt.

Charlier lebt und arbeitet in Trier, doch in seiner Vita stehen viele internationale Ausstellungen, so in Paris, Gent, Luxemburg, Charleroi oder Nizza. Die Ausstellung im Trier-Zimmer kann nach telefonischer Rücksprache (0651/718-1010) wochentags von 8 bis 12 und 14 bis 16 Uhr besucht werden.