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06.12.2016

Erscheinungsbild und Sortiment in der Kritik

„Die Wochenmärkte dümpeln vor sich hin. Wir benötigen ein besseres äußeres Erscheinungsbild sowie ein einheitliches Marketing. Das funktioniert aber nur, wenn wir alle Marktbeschicker mit ins Boot holen.“ Mit dieser Einschätzung eröffnete Beigeordneter Thomas Egger im Wirtschaftsdezernatsausschuss die Debatte über die Weiterentwicklung der Märkte auf dem Haupt- und Viehmarkt, dem Domfreihof sowie dem Ausweichstandort Augustinerhof.

Das im Ausschuss vorgestellte Konzept haben das Ordnungsamt und die Trier Tourismus- und Marketing GmbH (ttm) entwickelt. Ein Schwerpunkt ist die Bestandsanalyse. Schwachpunkte sind demnach eine unzureichende Stromversorgung, ein teilweise tristes Erscheinungsbild, die uneinheitliche Gestaltung der Stände auf dem Hauptmarkt, ein oft zu gleichförmiges Warenangebot (überwiegend Obst, Gemüse und Blumen), ein fehlendes Marktflair und viele Ausfalltage durch Veranstaltungen. Davon sind vor allem die Händler auf dem Vieh- und dem Hauptmarkt betroffen.

Verlegung auf Augustinerhof?

Vor diesem Hintergrund entstand die im Ausschuss kontrovers diskutierte Idee, den Wochenmarkt am Dienstag und Freitag vom Viehmarkt auf den Augustinerhof zu verlegen. Dort finden keine Konzerte oder Feste statt und die an den Markttagen rund um Allerheiligen erprobte kleinteiligere Aufstellung der Stände stieß auf ein positives Echo. Zudem wurde in der Debatte betont, der Augustinerhof mit seinen alten Bäumen biete mehr Marktflair als der Viehmarkt. Auf der anderen Seite wurde die Einschätzung geäußert, dass der Augustinerhof schlechter an die Fußgängerzone angebunden ist als der Vieh- oder Hauptmarkt und die Chancen geringer sind, Laufkundschaft anzulocken. Besonders problematisch ist die Situation beim Samstagsmarkt auf dem Domfreihof. Er leidet unter einer geringen Akzeptanz bei Marktbeschickern und Kunden. Zudem gibt es vielfältige Auflagen bei der Platzbenutzung, keine Parkmöglichkeiten in der Nähe und zahlreiche Ausfalltage durch Veranstaltungen im Sommer.

In einem zweiten Schritt nennt das Konzept verschiedene Ziele, um grundlegende Verbesserungen zu erreichen. Genannt werden ein stärkerer Fokus auf regionale und ökologische Produkte und ein insgesamt vielfältigeres Warenangebot. Zudem müsse die Anziehungskraft bei den Kunden durch ein einheitliches Marketing verbessert werden. Zur Finanzierung dieser Projekte ist nach Aussage von Christian Fuchs (Ordnungsamt) eine Abgabe erforderlich, die sich nach der Standgröße der Händler richtet. Bei einem Tarif von 15 Cent pro Quadratmeter würden sich auf dem Hauptmarkt jährliche Einnahmen von knapp 11.200 Euro ergeben. Ergänzend präsentierte Patricia Ellendt (ttm) ein Marketingkonzept. Das Beispiel anderer Städte, wie der „MünsterMarkt“ in Freiburg oder der Wiesbadener Wochenmarkt unter dem Motto „Natürlich gut“ zeige die positiven Effekte einer eingeführten Marke mit einem Corporate Design und einer einheitlichen Gestaltung der Stände. Dafür ist eine neue Marktsatzung erforderlich. Sie bietet der Stadt darüber hinaus die Möglichkeit, stärkeren Einfluss auf die Auswahl und die Zulassung der Händler sowie das Warenangebot zu nehmen. Zudem sind effektivere Strafen möglich, wenn Händler die Vorgaben zu Standflächen nicht einhalten oder der Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt wird.