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28.06.2011

Pula jenseits der Postkarte

Mirjana Medekov fängt in ihren Fotografien Spiegelungen im blauen Wasser der Adria ein.
Mirjana Medekov fängt in ihren Fotografien Spiegelungen im blauen Wasser der Adria ein.
Wer neugierig auf Triers kroatische Partnerstadt ist, muss nicht gleich hinfliegen. Vorerst genügt schon ein Besuch in der Tufa: Dort ist  eine Fotoausstellung zu sehen, in der zwölf Trierer und neun Pulaner Fotografen ihren subjektiven Blick auf die Hauptstadt Istriens dokumentieren.

Die von der Pula-Trier-Gesellschaft und der Fotografischen Gesellschaft Trier organisierte Ausstellung zeigt jenseits von Postkartenmotiven die historischen Bauwerke Pulas in ungewohnten Perspektiven und Stimmungen sowie Alltagsszenen in Gassen, auf Plätzen und Märkten und am Hafen, der mit seinen Industriekränen zunächst wenig romantisch wirkt.
 
Die Bilder der Trierer Fotografen entstanden während einer Fotoreise der Fotografischen Gesellschaft. Bei den Arbeiten der Fotokünstler aus Pula ist fast durchweg Wasser das bestimmende Element – besonders eindrucksvoll und farbintensiv, wenn sich Gebäude im Meer oder in Pfützen spiegeln. Insgesamt umfasst die Ausstellung 178 Arbeiten. OB¿Klaus Jensen würdigte bei der Eröffnung das „großartige Engagement“ der Pula-Trier-Gesellschaft. Die ungewöhnliche Gemeinschaftsausstellung eröffne neue Perspektiven der Vetrautheit zwischen den Partnerstädten.

Zeitreise ins römische Pula

Pula und Trier verbindet eine sehr viel längere Geschichte als die 40 Jahre dauernde Städtepartnerschaft. Beide Städte erlebten unter dem Kaiser Augustus ihre erste Blüte und noch heute zeugen davon die erhaltenen römischen Baudenkmäler. Sehr viele Zeugnisse der römischen Zeit sind aber in beiden Städten oft nur noch fragmentarisch erhalten oder völlig verschwunden.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zur 40-jährigen Städtepartnerschaft zeigt das Landesmuseum Trier eine Ausstellung des Archäologischen Museums Istrien, die mit einer aufwendigen virtuellen Rekonstruktion versucht, das römische Pula wieder für die heutige Zeit erleb- und sichtbar zu machen. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen haben zum einen anhand von historischen Plänen, Grundrissen und Beschreibungen der antiken Bauten und zum anderen durch die bei Ausgrabungen gefundenen Fragmente die unwiederbringlich verlorenen Gebäude rekonstruiert. Auf großflächigen Abbildungen und einem computeranimierten 3-D-Film können interessierte Besucher das vermutete ursprüngliche Aussehen der alten Bauten studieren.