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12.08.2008

Mehr Lärmschutz für Bahnanwohner

Hoffnung für lärmgeplagte Anwohner: Die Deutsche Bahn plant bis 2010 den Bau von Schallschutzwänden an Streckenabschnitten in den Stadtteilen Ehrang-Quint und Heiligkreuz. An weiteren Teilstrecken im Trierer Stadtgebiet wird Geld für den Einbau von Schallschutzfenstern bereitgestellt.

Für Ehrang ist eine beidseitige Schutz-wand von der Kreuzung Quinter Straße/Niederstraße/Gartenstraße bis zum Laacher Weg geplant. Auf der östlichen Seite der Bahnlinie verläuft der Schallschutz weiter bis zur Kapellenstraße. In Heiligkreuz wird der Abschnitt zwischen der Hawstraße und Am Kiewelsberg mit einer Schutz-wand ausgestattet. Anspruch auf passiven Lärmschutz an ihren Häusern haben darüber hinaus Anlieger in den Stadtteilen Pfalzel, Kürenz, Trier-Nord, Mitte-Gartenfeld, Trier-Süd und Feyen-Weismark.

Schallschutz und Städtebau

Wieviel Geld aus dem Bundesprogramm „Lärmschutz an Schienenwegen“ nach Trier fließen wird, steht noch nicht fest. „Wir müssen den genauen Finanzbedarf noch ermitteln. Beim derzeitigen Stand des Stahlpreises muss man von 1000 bis 1200 Euro pro laufendem Meter Schallschutz-wand ausgehen“, sagt Waldemar Pigulla von der DB Projektbau GmbH. Demnach dürften die Kosten allein für die Wände bei einer Gesamtlänge von knapp zwei Kilometern bei wenigstens zwei Millionen Euro liegen.

Grundlage für das Sanierungsprogramm ist eine schalltechnische Untersuchung des Darmstädter Büros Krebs und Kiefer. Anhand von Grenzwerten, die für Wohngebiete bei 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel bei Nacht liegen, wurden diejenigen Gebiete identifiziert, die für verstärkten Lärmschutz in Frage kommen. Schutzwände können nur dort gebaut werden, wo sich eine spürbare Lärmminderung und ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis ergibt.

Lärmschutzwände haben städtebauliche Auswirkungen: Eine drei Meter hohe Wand sorgt zwar für guten Schallschutz, aber möglicherweise zerstört sie wichtige Blickachsen, beeinträchtigt die Wohnqualität durch Verschattung oder sie macht aus einem Bahnsteig einen Angstraum, weil er nicht mehr einsehbar ist. Um diese Fragen abzuklären, hat die Bahn das Rathaus konsultiert. Für Ehrang-Mitte, wo die Bahnlinie ohnehin schon auf einem fünf Meter hohen Damm verläuft, empfiehlt die Stadt eine Reduzierung der Wandhöhe auf zwei Meter. Soweit möglich sollen transparente Elemente eingebaut werden, deren Lärmschutzeffekt jedoch geringer ist.

Zeitplan

Das Konzept der Bahn wurde in den betroffenen Ortsbeiräten und zuletzt im Bau-Dezernatsausschuss beraten. Bis Ende 2008 sollen, so Waldemar Pigulla, die Planungen für die Lärmsanierung in Trier abgeschlossen und dem Eisenbahn-Bundesamt zur Genehmigung vorgelegt werden. Für Mitte nächsten Jahres ist die Ausschreibung vorgesehen, so dass Ende 2009 mit dem Bau begonnen werden kann.