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17.07.2007

Ab 2012: Schneller nach Luxemburg

OB Klaus Jensen (v.r.), Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee,  Ministerpräsident Kurt Beck,  Wirschaftsminister Hendrik Hering, Landrat Günther Schartz
OB Klaus Jensen (v.r.), Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Ministerpräsident Kurt Beck, Wirschaftsminister Hendrik Hering, Landrat Günther Schartz
Wenn alles klappt, wird man spätestens ab 2012 mit der Bahn rund zehn Minuten schneller in Luxemburg sein. Der hierfür notwendige, seit langem ersehnte zweigleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Igel und der luxemburgischen Grenze soll bereits 2010 beginnen. Dieses „sehr ehrgeizige Ziel“ verkündete Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Freitag nach der regionalen Verkehrskonferenz im Mercure-Hotel an der Porta Nigra. 
Bei dem Treffen, an dem auf Initiative von Oberbürgermeister Klaus Jensen auch Ministerpräsident Kurt Beck, Landeswirtschaftsminister Hendrik Hering, der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz, die Trierer Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie Vertreter der Stadtratsfraktionen teilnahmen, sagte Tiefensee außerdem den Bau einer zweiten Kammer an der Trierer Moselschleuse ab 2009 zu. Die Autobahn-Nordumfahrung Trier als direkte Verbindung der A64 mit der A1 soll im Bundesverkehrswegeplan vom erweiterten in den vordringlichen Bedarf heraufgestuft werden. Damit wird unter anderem eine erhebliche Reduzierung des heute durch das Nadelöhr Moseltal in Richtung Luxemburg rollenden Schwerlastverkehrs anvisiert.

„Guter Tag für die Region“
Oberbürgermeister Klaus Jensen bezeichnete den Ausbau der Moselschleuse mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro als „herausragende positive Nachricht“ für Trier. „Der Hafen boomt, doch bisher konnten wir in der Binnenschifffahrt in touristischer wie in logistischer Hinsicht unser enormes Potenzial nicht voll ausschöpfen“, so Jensen. 2006 erreichte das Transportaufkommen auf der Mosel mit 16,2 Millionen Gütertonnen den bisher höchsten Stand. Nach und nach sollen alle zehn rheinland-pfälzischen Moselschleusen mit einer zweiten Kammer ausgestattet werden.
Insgesamt sei es ein guter Tag für die Region gewesen, betonte Jensen nach dem „Verkehrsgipfel“. „Wir haben heute dank intensiver Vorgespräche in vielen Dingen Planungssicherheit erhalten, es sind konkrete Daten und Planungswege genannt worden“, zeigte sich der OB sehr zufrieden.„Ich bin nicht hierher gekommen, um Luftschlösser zu bauen, sondern um konkrete Ergebnisse zu verkünden“, bestätigte Tiefensee. Zu dem Erfolg der Konferenz habe der „beeindruckende Schulterschluss der regionalen Akteure“ entscheidend beigetragen.  Beim Verkehrsgipfel  bestätigte auch Ministerpräsident Kurt Beck den Erfolg des Verkehrsgipfels und unterstrich: „Die Region Trier im Herzen von Europa hat eine ganz besondere Brückenfunktion zu unseren Nachbarn in Lothringen, Luxemburg und der Wallonie. Das bedeutet eine große Chance, die wir wahrnehmen müssen und dazu gehört ein entsprechender Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.“ 
Auch Landrat Günther Schartz zeigte sich zufrieden und zog insgesamt eine positive Bilanz: „Unsere jahrelangen Bemühungen, die europäische Dimension der Verkehrswege in unserer Region zu verdeutlichen, haben endlich Gehör gefunden.“ Dankbar griff Tiefensee das „großzügige“ Angebot seines luxemburgischen Amtskollegen Lucien Lux auf, sich am Ausbau der Bahnverbindung Trier-Luxemburg finanziell zu beteiligen. Die Einzelheiten sollen bald in einem Staatsvertrag geregelt werden. Für die Sanierung der Eisenbahnbrücke bei Konz soll bis Ende 2007 nach Prüfung der möglichen Varianten die Planung fertig sein. Durch den Streckenausbau wird sich die Fahrtzeit von Trier nach Luxemburg-Stadt, die momentan etwa 50 Minuten beträgt, um circa zehn Minuten verkürzen. Als weiteres Vorhaben nannte Tiefensee die „Ertüchtigung“ der Moselstrecke zwischen Trier und Koblenz für Neigetechnikzüge. Im Straßenbau soll außerdem der Lückenschluss der A1 zwischen Blankenheim und Rengen in der Eifel, derzeit noch 27 Kilometer, vorangetrieben werden. 
Direkt nach ihrer Ankunft hatten sich Tiefensee und sein rheinland-pfälzischer Amtskollege Hering im Beisein des Stadtvorstands und von Vertretern der Ratsfraktionen in das Goldene Buch der Stadt Trier eingetragen. Anschließend überreichte Jensen an Tiefensee, Beck und Hering anlässlich der Konstantin-Ausstellung je eine römische Münze und eine Konstantin-Grafik des Künstlers Dieter Jacobs.