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18.01.2011

Strategien gegen Bildungsarmut

Die Teilnehmer eines Deutschkurses im städtischen Bildungs- und Medienzentrum profitieren von den kürzlich neu angeschafften Laptops.
Die Teilnehmer eines Deutschkurses im städtischen Bildungs- und Medienzentrum profitieren von den kürzlich neu angeschafften Laptops.
Die Trierer Kulturszene steht in den nächsten Monaten im Zeichen der großen Ausstellung „Armut – Perspektiven in Kunst und Gesellschaft“. Die VHS rückt daher im ersten Semester 2011 die Frage in den Blickpunkt, wie mit verbesserten Zugängen zu Bildungsangeboten eine zentrale Ursache sozialer Benachteiligung bekämpft werden kann. Gleichzeitig profitieren von der verbesserten EDV-Ausstattung auch Kurse in Stadtteilen, die teilweise als sozialer Brennpunkt gelten.

Bei der Optimierung ihres Programms mit Blick auf bisher eher „bildungsferne“ und daher besonders oft von Armut betroffene Trierer profitiert das städtische Bildungs- und Medienzentrum von dem Anfang 2009 gestarteten Sonderprojekt „Lernen vor Ort“. Dort entstand eine sozialräumliche Analyse der Teilnehmer an VHS-Kursen. „Die Ergebnisse werden wir unter anderem unter der Fragestellung untersuchen, ob wir stärker Projekte vor Ort entwickeln sollen. Ein konkretes Resultat ist bereits die Anschaffung von Laptopwagen, die unter anderem für Kurse in Trier-Nord und Eh-rang genutzt werden“, erläutert Rudolf Hahn, Leiter des städtischen Bildungs- und Medienzentrums.

Vortragsreihe ab 22. Februar

Die Untersuchung der „Lernen vor Ort“-Experten zu dem komplexen Thema „Bildungsarmut“ bestätigte die Einschätzung, dass Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen geringere Chancen zur Teilhabe an Bildungsangeboten haben, die ihre Situation langfristig verbessern können. Die Frage nach Gegenstrategien ist ein Schwerpunkt einer Vortragsreihe ab Dienstag, 22. Februar, im Palais Walderdorff. Experten befassen sich unter anderem mit dem Konzept von Bildung als Armutsprävention bei dem berühmten Theologen und Reformator Caspar Olevian (2. März), mit Antworten der christlichen Glaubenslehre auf das Armutsproblem (26. April) sowie unter dem Motto „Totgesagte leben länger“ mit Geschichte und Gegenwart der Armut in Deutschland (28. Juni). Die Vorträge in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung beginnen um 19 Uhr im Raum 5 des Palais Walderdorff.

Weiteres Highlight im ersten Semes-ter 2011 ist eine Reihe rund um die Städtepartnerschaften mit Veranstaltungen zu Höhepunkten der chinesischen Kulturgeschichte (15. Februar, 20 Uhr), dem Buddhismus im „Reich der Mitte“ und einer Sprachreise nach Ascoli Piceno (17. bis 25. April).

Insgesamt hat die VHS im  ersten Semester 2011 mit rund 560 Veranstaltungen ihr Angebot zwar nur geringfügig ausgebaut, durch den Austausch von vielen Kursen aber rund 160 Veranstaltungen neu aufgenommen. Im EDV-Bereich wurden die Angebote für Mediengestaltung weiter differenziert und neue Formen erprobt durch die stärkere Nutzung von E-Learning am heimischen Rechner der Kursteilnehmer. Die „Webinare“, die man als erste VHS in Rheinland-Pfalz anbietet, sind vor allem für Personen interessant, die wegen unregelmäßiger Arbeitszeit nicht jede Woche einen festen Termin wahrnehmen können.

Auf ein flexibles Zeitmanagement der Teilnehmer setzt auch das Selbstlernzentrum der VHS, das sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Eine Premiere in dem am 7. Februar beginnenden Semester ist die Kombination von Sprach- und Kochkursen. Zum Start stehen Italienisch sowie Portugiesisch in Verbindung mit brasilianischer Küche auf dem Programm.

Zur Auswahl des passenden EDV-Kurses bietet die VHS am 31. Januar, Infoveranstaltungen um 8.45, 13.45 und 18.30 Uhr im Raum 106/107 des Palais Walderdorff an. Ein kostenloser Schnupperkurs für Interessenten der Altersgruppe 50 + folgt am 1. Februar ab 8.45 Uhr und am 4. ab 13.45 Uhr.  Am 20. Januar findet von 16 bis 19 Uhr eine Einstufung und Beratung für Sprachkurse in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch statt.
 
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