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31.05.2016

Eingangstor für den Westen

Foto: Iris-Wiemann-Enkler erläutert Besuchern der Stadtbauinfo Projekte des Stadtplanungsamts.
Das Infobüro am Römerbrückenkopf wurde im Rahmen des Tags der Städtebauförderung eröffnet. Planungsamtsleiterin Iris Wiemann-Enkler erläutert Besuchern anhand eines Modells die Umbauprojekte in Trier-West.
Ende 2020 – so der aktuelle Zeitplan – werden auf der Schienen-Westtrasse Regionalbahnen aus Ehrang in Richtung Luxemburg rollen. Einer der fünf neuen Haltepunkte entsteht am Knotenpunkt Römerbrücke in Trier-West. Bis zur Eröffnung der Weststrecke will die Stadt nicht nur den Haltepunkt für Fußgänger und Radfahrer erschließen, sondern zugleich den gesamten Brückenkopf gestalterisch aufwerten, zur Mosel öffnen und die Verkehrsführung verbessern.

Viel Asphalt, kein Grün: Der Knotenpunkt am westlichen Ende der Römerbrücke ist wenig ansehnlich und wird dem benachbarten Weltkulturerbe somit nicht gerecht. Da mit der Reaktivierung der Westtrasse ohnehin Zugänge von der Kreuzung zum neuen Bahnhaltepunkt Trier-West geschaffen werden müssen, will die Stadt die Gelegenheit zur Platzaufwertung nutzen. Für das Projekt können Fördergelder im Rahmen des Stadtumbaus Trier-West genutzt werden. „Der Römerbrückenkopf soll künftig als Eingangstor in den Stadtteil wahrgenommen werden“, informiert Rita Märzheuser, Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt.

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Bau eines Kreisverkehrs: Damit werden die überdimensionierten Verkehrsflächen reduziert, wobei sich die Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts sogar verbessert. Für Fußgänger und Radfahrer sollen die bisher zerstückelten Verkehrsführungen vereinfacht werden. Auf der Römerbrücke können die Abbiegespuren zugunsten eines beidseitigen Fahrradschutzstreifens wegfallen. Fußgänger können dann auch offiziell auf beiden Seiten den Bürgersteig benutzen.

Der Platz erhält einen Pflasterbelag und mehr Grün, vor allem auf der heute als Parkplatz genutzten Fläche vor der Sparkassenfiliale. Von hier aus führt eine breite Terrasse in mehreren Stufen hinab zum Ufer. Mit der Planung hat das Baudezernat das Münchner Landschaftsarchitekturbüro Lohrer/Hochrhein beauftragt, das damit seinen Siegerentwurf beim Wettbewerb „Umfeld Römerbrücke“ aus dem Jahr 2012 weiterentwickelt. Da die Sparkasse ihre Filiale ohnehin verlegt, könnte das Untergeschoss des Gebäudes künftig als Café mit Terrassenblick auf die Römerbrücke genutzt werden.

Der neue Bahnhaltepunkt Trier-West entsteht übrigens auf historischem Boden: 1860 wurde an dieser Stelle der erste und bis 1878 einzige Trierer Bahnhof errichtet. Bis 1983 hielten in Trier-West Personenzüge. Für den Zugang zum neuen Haltepunkt muss das Haus Luxemburger Straße 4 (ehemals Matrazen Concord) weichen. Die Stadt hat das Gebäude bereits gekauft und einstweilen ein Infobüro unter dem Motto „Trier-West baut um“ eingerichtet. „Künftig sollen hier Ausstellungen und Workshops zum Thema Stadtumbau veranstaltet werden“, erklärt Planungsamtsleiterin Iris Wiemann-Enkler.

  • Sprechstunde in der Stadumbau-Info, Luxemburger Straße 4: jeden ersten Donnerstag im Monat, 15.30 bis 17.30 Uhr. Anregungen zur Vorentwurfsplanung für den Römerbrückenkopf West können bis 13. Juni geschickt werden an das Stadtplanungsamt (Rita Märzheuser) im Rathaus, Am Augustinerhof, E-Mail: rita.maerzheuser@trier.de.