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25.07.2023

Größte Lücke in den Schulferien

Die Grafik zeigt die Dauer des Bedarfs an Ferienbetreuung
In Rheinland-Pfalz haben Schulkinder im Durchschnitt etwa zwölf Wochen Ferien im Jahr. Etwa die Hälfte davon können die meisten Grundschuleltern nicht durch eigenen Urlaub abdecken.

Um die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder besser steuern zu können, startet das Jugendamt einen breiten Beteiligungsprozess. Eltern, Schulen und die zuständigen städtischen Ämter sollen eingebunden werden, aber auch die Ratsfraktionen, die Horte und Träger weiterer Betreuungsangebote.

Das überarbeitete Konzept sollen schließlich die zuständigen städtischen Gremien beschließen. Eine jährliche Fortschreibung ist geplant. Der Prozess läuft auf der Basis eines groben Bedarfsplans, für den eine aktuelle Online-Befragung von Eltern mit Kindern aus den beiden letzten Vorschuljahrgängen und den ersten beiden Grundschulklassen eine Datengrundlage liefert. Ergebnisse stellte Jugendamtsleiter Carsten Lang im Jugendhilfeausschuss vor. 30,5 Prozent der Grundschuleltern meinten, dass sie wegen unzureichender Betreuungsangebote nur eingeschränkt arbeiten können, bei den Vorschuleltern waren es 33,5 Prozent. Als bedarfsgerecht bewerteten 47,7 Prozent der Grund- und 16 Prozent der Vorschuleltern das Angebot. Relativ hoch ist der Bedarf an Zusatzangeboten vor und nach dem Unterricht: Von den Grundschuleltern machten das 72,4 Prozent geltend, im Vorschulbereich waren es sogar 86,9 Prozent.

Die Väter und Mütter gaben zudem an, dass vor allem die Flexibilität der Abholmöglichkeit vor 16 Uhr ein entscheidendes Kriterium vor oder gegen ein Angebot ist. Eine Betreuung ab 17.30 Uhr brauchen dagegen nur relativ wenige Familien. Besonders bedeutsam für viele Familien ist neben der Qualität des Mittagessens die Schließung der Betreuungslücke in den Ferien. Wegen der großen Nachfrage sind die außerschulischen Programme oft sehr schnell ausgebucht. Besonders groß sind die Lücken nach den Ergebnissen der Umfrage bei Kindern mit Beeinträchtigungen.

Die Eltern wurden auch gefragt, mit welcher Summe sie sich an den Kosten beteiligen würden. Der am meisten genannte Betrag waren 51 bis 100 Euro im Monat. Die Höhe der Kosten ist für die Eltern auf jeden Fall ein Entscheidungskriterium für oder gegen eine bestimmte Betreuungsform. Kritisch wurde hier unter anderem angemerkt, dass für einen Platz in der betreuenden Grundschule gezahlt werden muss, aber nicht in der Ganztagsgrundschule.